Start am China-Turm: 1000 Menschen absolvierten den Organspendelauf am Donnerstag. © MERTEN
Dieser Rekord rettet vielleicht Leben. Denn so viele Menschen wie noch nie nahmen am Donnerstag am Organspendelauf im Englischen Garten teil. 1000 Walker und Läufer versammelten sich am Abend am Chinesischen Turm. Der Lauf ist eine Initiative der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) und soll auf das Thema Organspende aufmerksam machen. Heuer war er zwei Wochen vor Start ausgebucht.
Auch zahlreiche Betroffene nahmen teil und zeigten, welche Lebensqualität und Leistung eine erfolgreiche Organspende ermöglicht: Regina Richtmann ist herztransplantierte Schwimmerin und Triathletin. Sie gewann über 100 Meter Brustschwimmen bei den European Transplant Games 2024 und absolvierte beim Organspendelauf die Fünf-Kilometer-Strecke. Schnellste Frau auf die Distanz war – mit 19 Minuten und 18 Sekunden – die lebertransplantierte Bera Wierhake.
Auch Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) machte mit. „Meine Startnummer 8178 ist die Anzahl der Menschen, die in Deutschland auf ein Spenderorgan warten.“ Manche warten vergeblich und sterben. „Das kann in Deutschland nicht sein und deshalb wollen wir heute ein Zeichen Richtung Organspende senden“, sagte Gerlach.
Laut Prof. Dr. Matthias Anthuber, Direktor für Viszeralchirurgie am Uniklinikum Augsburg, sterben täglich drei Menschen auf der Warteliste. Er ist auch Initiator des Laufes in der heutigen Form. „Ich würde mir wünschen, dass die Bevölkerung einfach den Mut hat, das Tabuthema Sterben aus dieser Ecke rauszuholen und zu sagen: ‚Zum Leben gehört das Sterben dazu. Wir müssen uns darüber unterhalten.‘“
RMI