„Angriff kam aus dem Nichts“

von Redaktion

Der Münchner Islamkritiker Michael Stürzenberger ist von der Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz nach eigenen Angaben überrascht worden. Er habe gerade einen Stand aufgebaut und Plakate geordnet, sagte Michael Stürzenberger von der islamkritischen „Bürgerbewegung Pax Europa“ (BPE) vor dem Oberlandesgericht Stuttgart. „Dann kam dieser Angriff aus dem völligen Nichts. Es war wie ein Blitz aus heiterem Himmel“, sagte Stürzenberger.

Im ersten Moment habe er gar nicht bemerkt, dass ein Messer im Spiel gewesen sei, sagte der 60-Jährige. Er habe zunächst nur einen Kontakt gespürt und sei dann gemeinsam mit dem Angreifer hingefallen. Als der Angeklagte dann aufgestanden sei, habe er das Messer gesehen. „Das war der Moment, wo ich realisiert habe: Jetzt wird es gefährlich“, sagte Stürzenberger.

Nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft verletzte der Angeklagte bei dem Angriff in Mannheim am 31. Mai 2024 sechs Menschen mit einem Messer: fünf Teilnehmer einer Kundgebung der BPE sowie den 29-jährigen Polizisten Rouven Laur, der an seinen schweren Verletzungen starb.

Der Angriff habe vieles verändert, sagte Stürzenberger. Er habe es nie für möglich gehalten, dass so etwas passieren könne. „Wenn man als Aufklärer dann in das Visier von Terrorbereiten kommt, dann ist eine Ebene erreicht, wo man sich gut überlegen muss, wie es weitergeht.“ Nach dem Angriff habe er sich von Kundgebungen der BPE zurückgezogen und beobachte die Aktivitäten jüngerer Mitglieder.

Der bayerische Verfassungsschutz beobachtet nach Angabe eines Sprechers Stürzenberger sowie den bayerischen BPE-Landesverband. In seinem Bericht für das Jahr 2022 schreibt die Behörde über Stürzenberger und den bayerischen Landesverband der BPE, es lägen „tatsächliche Anhaltspunkte“ dafür vor, dass diese „verfassungsschutzrelevante islamfeindliche Bestrebungen“ verfolgten, „die auf eine Abschaffung der Religionsfreiheit für Muslime gerichtet sind“.
DPA

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