Hochmoderne Büros im Westend

von Redaktion

Neue TÜV-Zentrale steht kurz vor der Eröffnung – Hohe Investitionssumme

Außen sind Photovoltaik-Elemente angebracht. Bald ziehen die Mitarbeiter ein. © Markus Götzfried

Der künftige Eingangsbereich: Projektleiter Umut Albayrak beim Rundgang mit unserer Zeitung. © Markus Götzfried/TÜV Süd

Umut Albayrak steht in einem langen Flur, in dem sich verglaste Büros aneinanderreihen. Alles sieht fertig aus – wären da nicht Albayraks neongelbe Warnweste und sein weißer Baustellenhelm. Und die Büros stehen leer, denn das Gebäude wird erst noch bezogen. Seit Sommer 2022 tüftelt der Technische Überwachungsverein (TÜV) Süd im Westend an seiner neuen Konzernzentrale. Ab Mitte April sollen dort Mitarbeitende einziehen. Unsere Zeitung durfte schon vorab vorbeischauen.

„Die Investitionssumme liegt im oberen zweistelligen Millionenbereich“, sagt der Projektleiter beim Rundgang. An der Westendstraße 199 ist der TÜV Süd seit den 1950ern (siehe Kasten). Auf dem Areal wird schon länger gewerkelt. Ein generalsaniertes Gebäude ist inzwischen bezogen. Darin sind moderne, offene Arbeitsplätze entstanden. Zudem wurden zwei weitere alte Gebäude an der Rückseite des Geländes – mit teils lange nicht mehr genutzten Prüfhallen – abgerissen. Sie wurden durch den Neubau „Algorithmus“ entlang der Rüdesheimer Straße ersetzt. Entworfen wurde er vom Büro Brückner Architekten, von dem auch der Bau für den US-Konzern Apple an der Denisstraße (Maxvorstadt) stammt.

Der TÜV Süd wächst, deswegen soll das neue Gebäude mehr Platz bieten. Nach eigenen Angaben hat sich die Zahl der Mitarbeiter seit 2010 verdoppelt. Ein Grund: Technische Neuerungen, etwa beim Thema Nachhaltigkeit oder Künstliche Intelligenz (KI), sorgen für zusätzliche Aufgabenfelder. Ende des Jahres zählte der TÜV Süd weltweit fast 30 000 Mitarbeiter – die Hälfte davon in Deutschland und rund 4000 im Großraum München. „In dem Neubau sollen 450 Menschen arbeiten können, maximal möglich wären 600“, sagt Albayrak. Vor Ort zeigt sich: Während manche Büros weit gediehen sind, muss in anderen Ecken noch was getan werden. Visualisierungen zeigen, wie alles einmal aussehen soll.

Für den Otto Normalverbraucher ändert sich im Prinzip nichts. Denn die Prüfstelle auf dem Gelände (Eichstätter Straße 7) betreibt der TÜV Süd weiterhin. Der Neubau daneben ist hochmodern. An der Außenfassade sind Photovoltaik-Elemente angebracht. „Ein KI-gestütztes Computerprogramm hat ihre optimale Platzierung und die der Fenster berechnet“, so Albayrak. Im ersten Untergeschoss haben alle Auto-Stellplätze eine Strom-Lademöglichkeit. Und die Mitarbeiter sollen auf den Dachterrassen Sonne tanken können. Alle vier Terrassen haben zusammen 835 Quadratmeter Fläche. Geheizt und gekühlt werden soll größtenteils mit einer Wärmepumpe, ergänzt mit Fernwärme.
REGINA MITTERMEIER

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