München spargelt los

von Redaktion

Saisonstart auf dem Viktualienmarkt

Freut sich auf die Spargelzeit: Spargelkönigin Elisabeth IV. auf dem Viktualienmarkt. © Markus Götzfried

Heiter hallte der Defiliermarsch über den Viktualienmarkt. Wer am Donnerstag dem Klang der Blaskapelle folgte, landete am Wirtshaus „Der Pschorr“, ganz nah an den zahlreichen Ständen des Marktes. Hier musizierten sie nun, die Hohenwarter Musikanten. Und begleiteten so ein Schauspiel, das es nur einmal im Jahr hier gibt. Der traditionelle Spargelanstich. Heuer im Blickpunkt: BR-Moderator Markus Othmer und Spargelkönigin Elisabeth IV., flankiert von Ex-FCB-Kulttrainer Felix Magath. Elisabeth kommt selber von einem Spargel-Hof und erklärte den beiden Herren die wichtigsten Kniffe. Und dann: geschafft! München kann jetzt ganz offiziell losspargeln.

Wir haben uns auf dem Viktualienmarkt umgeschaut und die Preise verglichen: Für ein Kilo Spargel der Klasse 1 (sehr sauber und frisch) zahlt man beim Obsthandel Stohr 32,80 Euro, bei Lena’s Obststandl 29,80 und bei Markus Weyel Obst und Gemüse 34,90. Angesichts dieser Preise wird das Spargelessen schnell zum Festmahl. Und wie mögen die Händler ihren Spargel am liebsten? Maximilian Stohr mag’s gern schnörkellos. Als Schwabe genießt er seinen Spargel gern umhüllt von Pfannkuchen, zusammen mit verschiedenen Gemüsen. Edise Rexha von Lena’s Obststandl schwört darauf, den Spargel im Ofen zu backen, danach mit Kartoffeln und klassischer Sauce Hollandaise zu genießen.

Die Ernte in diesem Jahr war schwierig. Das kalte und windige Wetter hat den Bauern Ärger gemacht. Das hat Folgen: Die Preise sind wegen der noch geringen Menge zum Saisonstart etwas höher. Letztes Jahr wurden laut Statistischem Bundesamt bundesweit 108 100 Tonnen (Bayern 19 400) Spargel geerntet. Das sind ganze drei Prozent weniger als noch 2023. Zwischen 2017 und 2019 waren 130 000 Tonnen pro Saison fast schon Standard. Ein weiterer Grund für den leichten Ernte-Schwund: Die Anbaufläche schrumpfte deutschlandweit um drei Prozent auf 19 800 Hektar. Dafür bleibt Spargel souveräner Spitzenreiter, wenn es um die Anbaufläche geht, die in Deutschland für Gemüse aufgewendet wird – noch vor Zwiebeln und Karotten. Experten rechnen damit, dass das Angebot bei besseren Bedingungen in den nächsten Wochen, spätestens bis Ostern, deutlich steigt. Damit würde der Preis dann auch sinken. Und dann steht dem Genuss der Kult-Stangerl nichts mehr im Wege.
NM

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