Welle der Schockanrufe

von Redaktion

Gangster denken sich wieder neue Tricks aus

Schockanrufe – mit dieser miesen Masche verursachen Betrüger jährlich Millionenschäden. Betroffen sind vor allem ältere Menschen. Die Täter behaupten am Telefon, sie seien Polizist oder Staatsanwalt – dann wird über einen angeblich schrecklichen Unfall berichtet: Angehörige der Senioren (so geht die Lügengeschichte) hätten einen tödlichen Autounfall verursacht – sie müssten nun eine Kaution entrichten, die ein ziviler Ermittler an der Haustür der Senioren abholen kommt. In Wahrheit sind das Komplizen der Banden-Betrüger.

Wie die Münchner Polizei berichtet, wandeln die Betrüger ihre Masche aber mittlerweile auch ab – und geben sich als Ärzte oder sogar als Klinikpersonal aus. „In der Tat hatten wir bereits mehrere Fälle, bei denen Täter die Legende des Krankenhausmitarbeiters verwendeten“, sagt Polizeihauptkommissar Christian Drexler.

„Teilweise gaben sich betrügerische Anrufer auch als Ärzte aus. Unter anderem wurde behauptet, ein naher Angehöriger benötige nach einem Unfall oder wegen einer exotischen Erkrankung besondere, für das Überleben wichtige Medikamente.“ Diese würden angeblich nicht oder noch nicht von der Versicherung übernommen – und müssten daher entgegen des eigentlich zugelassenen Anwendungsbereiches verwendet und teuer im Ausland beschafft werden – etwa in der Schweiz.

Drexler: „Unseren Feststellungen nach wird diese Masche tatsächlich als Abwandlung des sogenannten Schockanrufes verwendet.“ Darüber, dass die hinter solchen Anrufen stehenden Gangster Informationen von echten Krankenhausmitarbeitern erhielten, habe die Polizei hingegen keine Erkenntnisse.

Generell gilt: Übergeben Sie niemals Fremden Geld oder Wertsachen! Die echte Polizei und auch echte Mediziner wollen von Ihnen keine Bargeldzahlung. Niemals! Rufen Sie bei merkwürdigen Telefonanrufen sofort ihre Angehörigen an. Die Tochter, den Sohn – und lassen Sie sich helfen.
ANDREAS THIEME

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