Freuen sich: Till und Pamela Weiß mit Sohn Felix und Mitarbeiterinnen Julia (li.) und Evelyn. © Yannick Thedens
Die Stimmung ist ausgelassen. Nach monatelanger Sanierung steht der Gutshof Menterschwaige in Harlaching kurz vor der Eröffnung. Zum Fest der Auferstehung erwacht das historische Juwel am Isarhochufer aus dem Dornröschenschlaf – Ende kommender Woche will das Wirte-Ehepaar Till (44) und Pamela Weiß (43) den weithin bekannten Biergarten wieder in Betrieb nehmen. Das Restaurant soll einige Tage später nachziehen. Die Eröffnung des Hotels in dem kernsanierten Dreiseitenhof ist am 1. Mai geplant. Damit geht eine lange Zeit des Stillstands zu Ende.
„Wir begleiten das Projekt ja schon seit Längerem. Und wenn man sieht, was hier entstanden ist, ist da schon auch Stolz dabei“, sagt Till Weiß. Entstanden ist eine historisch behutsam und respektvoll sanierte Oase, die ein bunt gemischtes Publikum zum Verweilen einladen soll. Der Clou: eine eigene Patisserie für den Biergarten! Das „Gelato Gustl“ lockt Gäste wie Isar-Besucher mit Eis, Kaffee-Spezialitäten, frisch gepressten Säften und süßen Teilchen.
Der Biergarten wird über 1050 Plätze haben und ist so gut wie fertig, aus der nagelneuen Ausgabe sollen ab Ende nächster Woche (der genaue Tag steht aber noch nicht genau fest) regionale Schmankerl unter alten Kastanien über die Tresen gehen. „Bei uns kommt der Krautsalat nicht aus dem Eimer, Knödel werden mit der Hand gedreht.“ Die Maß Bier kostet 8,90 Euro im Biergarten; für die Halbe im Restaurant (150 Plätze im bedienten Außenbereich und 460 Innensitzplätze) zahlt man 4,50 Euro. Da muss man andernorts tiefer in die Tasche greifen.
Das Wirte-Paar, das vorher den Augustiner am Wörthsee betrieb, tritt ein großes Erbe an. Nicht nur wegen der langen Geschichte des Gutshofs. Die Weißens sind Nachfolger von Wirte-Schwergewicht Christian Schottenhamel, der die Menterschwaige Anfang 2022 aufgab. Seither liegt der Betrieb brach.
Doch hinter den Kulissen wurde wild gewerkelt. Bodenständig sei es noch immer, ganz die „Augustiner-DNA“, die für bayerische Gemütlichkeit stehe. Aber es passiere „der Schritt extra“. So stehen neben Klassikern auch vegane Gerichte auf der Karte, das Tagesgericht kommt auch mal als „Matjes Hausfrauenart“ oder „Cevapcici mit Djuvec-Reis“ daher. Abends wird ein Hofmenü für „Gutshofträumer“ samt kleiner Weinkarte angeboten. Traumhaft!
DANIELA POHL