Der Mai ist ein Sternschnuppen-Monat

von Redaktion

Sonne, Mond und Sterne: Aquariiden und ein strahlender Planet

Stuttgart – Bei zwei Planeten schwindet die Sichtbarkeit im Lauf des Mai, bei zwei anderen nimmt sie zu: Mars kann in der ersten Nachthälfte gesehen werden. Der rötlich-gelbe Wüstenplanet wandert durch das Sternbild Krebs und wechselt am 26. in das Sternbild Löwe. Ende Mai geht er kurz vor Mitternacht weit im Nordwesten unter. Auffällig ist Mars aber nicht mehr, seine Helligkeit nimmt weiter ab. Zu Monatsende ist er aber noch immer ein wenig heller als Regulus, der hellste Stern im Löwen.

Jupiter im Sternbild Stier gibt seine Abschiedsvorstellung und zieht sich vom Abendhimmel zurück – am 31. Mai geht er um 22.40 Uhr Sommerzeit unter. Gegen Monatsende wird der Riesenplanet kaum mehr freiäugig sichtbar. Die Sonne verfolgt ihn im Tierkreis. Nach Mitte Juni holt sie ihn dann ein. Am 28. Mai zieht die schmale Sichel des zunehmenden Mondes an Jupiter vorbei – um diese Begegnung zu verfolgen, sei allerdings ein Fernglas empfohlen.

Venus baut ihre Rolle als strahlender Morgenstern weiter aus. Ihre Aufgänge verfrühen sich um fast eine Stunde. Allerdings geht jetzt auch die Sonne immer früher auf. Anfang Mai taucht unser innerer Nachbarplanet um 4.33 Uhr Sommerzeit auf, Ende des Monats erfolgt der Venusaufgang um 3.38 Uhr Sommerzeit. Auch Saturn taucht allmählich am Morgenhimmel auf. Ab der Monatsmitte kann man mit Aussicht auf Erfolg nach dem Ringplaneten fahnden – am 15. geht er um 3.55 Uhr auf.

Der sonnennächste Planet Merkur hält sich am Taghimmel auf und bleibt nachts unsichtbar. Die im Herbst 2018 gestartete europäische Raumsonde BepiColombo ist auf dem Weg zu Merkur. Sie soll am 5. Dezember 2025 in eine Umlaufbahn um ihn einschwenken. Ab 2027 sollen ihre zwei Satelliten die Oberfläche und das Magnetfeld des Himmelskörpers untersuchen.

Der zunehmende Halbmond zieht in der Nacht vom 3. auf 4. Mai zwei Stunden nach Mitternacht am Mars ein wenig nördlich vorbei. Am 11. Mai steht der Mond mit einer Distanz von 406 243 Kilometern in Erdferne. Am 12. kommt der Erdtrabant um 18.56 Uhr in Vollmondposition. Am Abend sieht man den Vollmond im Sternbild der Waage. Die Neumondphase tritt am 27. Mai um 5.02 Uhr ein. Tags zuvor erreicht der Mond mit 359 022 Kilometern seine erdnächste Position.

Fast den ganzen Mai über sind die Sternschnuppen der Mai-Aquariiden – auch Eta-Aquariiden genannt – zu erwarten. In unseren Breiten ist nur eine Teilmenge der Aquariiden zu sehen. Denn ihr Ausstrahlungspunkt liegt recht horizontnah im Sternbild Wassermann. Doch in den südlichen Regionen – im Mittelmeerraum und südlich davon – zählt der Aquariidenstrom zu den ergiebigsten Meteorströmen des gesamten Jahres.

Die Aquariiden sind schnelle Meteore mit Eindringgeschwindigkeiten um die 210 000 Kilometer pro Stunde, weshalb sie lange Leuchtspuren hinterlassen. Die beste Beobachtungszeit ist am Morgen ab 3 Uhr. Die Aquariiden sind Bruchstücke des Halleyschen Kometen. Ihr Maximum wird am 6. Mai erreicht.

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