Frei parken nach Schranken-Panne

von Redaktion

Altstadt-Tiefgarage: Feuerwehr schraubt Barriere ab

Die Feuerwehr schraubt die Schranke ab, damit rund 60 eingeschlossene Personen rausfahren können. © Feuerwehr München

Nach diesem lästigen Besuch schlägt das Glück zu: Angela Habermeier kommt gerade vom Zahnarzt, die Backe ist noch dick. Sie will am Parkhausautomaten zahlen. Plötzlich tippt sie ein Mitarbeiter des Parkhausbetreibers Contipark an und sagt: „Heute können Sie kostenlos parken.“ Habermeier strahlt. „Das ist ja super.“ Sie spart sich zwölf Euro.

Kunden konnten am Mittwoch im Parkhaus Oberanger, das zwischen Sendlinger Tor und Rindermarkt liegt, ihr Auto längere Zeit gratis abstellen. Der Grund: Einen Tag vorher gab es einen technischen Defekt mit turbulenten Folgen. Rund 60 Personen konnten mit ihren Autos nicht mehr aus der Tiefgarage und mussten von der Feuerwehr befreit werden. Das war passiert: Am Dienstag fielen Zahl- und Schrankensystem aus, berichtet die Feuerwehr. „Weder das Zahlen der Parkgebühr noch die Ausfahrt waren möglich.“ Zum Teil harrten Autofahrer mehr als zwei Stunden dort unten aus. „Alle Versuche, einen Betreiber zu erreichen, scheiterten.“ Gegen 13.55 Uhr bat jemand über Notruf um Hilfe. Auch die Versuche der Integrierten Leitstelle, einen Verantwortlichen zu erreichen, scheiterten. Die Leitstelle alarmierte einen Einsatzwagen und ein Hilfeleistungslöschfahrzeug. „Unter lautem Applaus wurden die Einsatzkräfte von der wartenden Menge begrüßt.“ Nach Rücksprache mit der Polizei schraubten Feuerwehrler eine Schranke im Untergeschoss ab. Ein Sachschaden an der Schranke sei nicht entstanden.

Das bestätigt der Contipark-Mitarbeiter vor Ort, der für die Reparatur zuständig ist. „Es gab einen technischen Defekt im Rechenzentrum“, erklärt er gegenüber unserer Zeitung. „Jetzt warten wir auf ein Ersatzteil.“ Dieses sollte am Mittwoch eintreffen. Weil die Störung auch das hauseigene Alarmsystem lahmgelegt habe, sei der Betreiber nicht sofort erreichbar gewesen. Er selbst sei etwas später eingetroffen und habe die oberen Schranken geöffnet. Die Eingeschlossenen bekämen auch keine Rechnung, meint er. Eine Mitarbeiterin vom Reisebüro gegenüber hatte den Vorfall beobachtet. „Als die Polizei niemanden mehr reinfahren ließ, habe ich an eine Bombe oder so was gedacht.“ Übrigens: Die Schranke hat der Mitarbeiter nun wieder hinmontiert.
MARLENE KADACH

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