Ist dieser Kaas ein Kaas?

von Redaktion

Viktualienmarkt: So schmeckt die neue vegane Spezialität

Den Käsestand Caseus gibt es seit den 1960er-Jahren auf dem Viktualienmarkt. © Markus Götzfried

So bewirbt das Standl Caseus seinen veganen Käse.

Die drei veganen Käsesorten „Steinpilz-Knofi“, „Camemberti“ und „Kräutergarten“ (von links nach rechts).

Hier finden auch Veganer einen Käse: Eva und Philipp Stackmann vor ihrer großen Auswahl am Viktualienmarkt. © Markus Götzfried (3)

Er sieht aus wie Käse, riecht wie Käse, ist aber in Wirklichkei gar keiner. Seit Kurzem gibt es bei Caseus den ersten veganen Käse auf dem Viktualienmarkt. Caseus ist ein Traditionsstandl auf dem Markt, seit über 20 Jahren ist Philipp Stackmann hier schon tätig. Seit diesem Jahr ist er auch Teilhaber. Hier trifft Tradition auf Moderne.

„Wir haben uns überlegt, was es am Markt noch nicht gibt und das ist eben veganer Käse“, erzählt Philipps Frau Eva, die ihren Mann im Geschäft unterstützt. Zudem wollen sie in die Zukunft denken, denn die Milchviehproduktion gehe zurück, da weniger Menschen Fleisch essen. „Und dann haben wir uns einfach einmal auf die Suche gemacht“. Fündig sind sie bei der Nucleus Manufaktur in Mering geworden. Diese stellt ihren Käse nur auf Basis von Cashewnüssen her, denn mit veganer Milch könne gar kein Käse entstehen. Das tierische Lab müsse durch Fette und Öl ersetzt werden, damit sich die Konsistenz des Käses ausbildet. „Wir testen uns seit vier Wochen durch und schauen, was uns am besten schmeckt“, erzählt Eva.

Den Stand gibt es seit den 1960er-Jahren. „Der Vater meiner jetzigen Geschäftspartnerin hat hier schon mit Käse angefangen“, erzählt Philipp. Ende der 90er-Jahre kam seine Mutter dazu, der Stand wurde in Caseus, lateinisch für Käse, umbenannt. „Als Schüler habe ich hier immer den Obazdn gemacht“, erzählt Philipp. Jetzt leitet er das Standl zusammen mit Karin Meier, die auch schon mit seiner Mutter zusammengearbeitet hatte. Sie führen Käse aus ganz Europa.

Zurzeit gibt es bei Caseus drei vegane Sorten: den „Camemberti“ als Alternative zum klassischen Camembert, den „Kräutergarten“ und den „Steinpilz-Knofi“ (logischerweise mit Steinpilzen und Knoblauch). Ersterer riecht richtig nach Käse, ist beim Probieren sehr weich und schmeckt säuerlicher als das Original. Er kostet 9,90 Euro pro 100 Gramm.

Der Kräutergarten ist in der Struktur fest und schmeckt würzig nach Kräutern. „Im Sommer kann man den Kräutergarten auch pro Seite eine Minute auf den Grill legen“, sagt Eva. Und der Knofi? Fest in der Struktur, eher mild, der Knoblauch-Geschmack ist nicht aufdringlich. Die Basis des Käses, die Cashewnüsse, sind gut herauszuschmecken. Beide kosten 10,90 Euro pro 100 Gramm.
MARIE-THERES WANDINGER

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