Die Tram 17 fährt seit Freitag wieder über die Ludwigsbrücke am Deutschen Museum. © Marcus Schlaf
Die Ludwigsbrücke gilt beim Baureferat intern als das große Sorgenkind. Nun ändert sich das – die Sanierung ist beinahe abgeschlossen. Und seit Freitag – nach knapp viereinhalb Jahren – rollen die Tram 17 und die Nachttram N17 wieder zwischen Max-Weber-Platz und Isartor und bedienen die Haltestellen Deutsches Museum, Am Gasteig und Wiener Platz.
Die Sanierung der Ludwigsbrücke war ursprünglich für den Zeitraum zwischen 2020 und 2022 angekündigt. Corona, der russische Angriffskrieg und damit verbunden die Verfügbarkeit von Baumaterial und Energie verzögerten die Arbeiten. Die Behelfsbrücken, auf die Fußgänger und Radfahrer während der Bauzeit ausweichen mussten, wurden erst Ende vorigen Jahres abgebaut.
„Ich freue mich, dass die Tramstrecke über die Ludwigsbrücken pünktlich zum Festwochenende des Deutschen Museums wieder in Betrieb genommen wird“, sagt Bürgermeister Dominik Krause (Grüne). „Trotz schwieriger Haushaltslage investieren wir massiv in den Ausbau des ÖPNV.“
Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hat während der Sanierung der Brücke die Gleise ausgetauscht und Haltestellen barrierefrei ausgebaut. „Zusätzlich haben wir als Stadtwerke die Sperrung genutzt, um Versorgungsleitungen zu erneuern und die Fahrbahn im Auftrag der Landeshauptstadt saniert“, sagt MVG-Chef Ingo Wortmann. „Die Vielzahl der Maßnahmen, insbesondere aber die mit wenigen Ausnahmen dauerhafte Aufrechterhaltung des Straßenverkehrs auf den Brücken haben die Baustelle sehr komplex gemacht.“ Bis Mitte 2025 werden vom Baureferat noch Restarbeiten durchgeführt. Dann soll die Brücke auch wieder für Autos uneingeschränkt offen sein – nach dem Umbau mit nur noch einer Spur pro Richtung.
Und dann stehen schon die nächsten Brücken-Projekte an. Die Hackerbrücke wird ab 2027 saniert. Grund ist Rost. Die Arbeiten sollen bis nach dem Oktoberfest 2029 andauern. Die Stadt hatte wegen der Korrosionsschäden bereits die zulässigen Lasten auf 18 Tonnen reduziert. Eine Instandsetzung sei unumgänglich, heißt es.
Ebenfalls geplant wird derzeit die Sanierung der Wittelsbacherbrücke, der Fußgängerbrücke Braganzastraße über die Landshuter Allee, der Straßenbrücke Mittlerer Ring über Landshuter Allee/Georg-Brauchle-Ring sowie der Brudermühlbrücken – inklusive der Unterführung im Westen und der Brücke über den Großen Stadtgraben.
Größeres Projekt wird aber wohl langfristig die Donnersbergerbrücke. Dort sind zunächst kleinere Sanierungsmaßnahmen angedacht. Doch die Restlebensdauer dürfte begrenzt sein. Innerhalb der nächsten 20 Jahre muss die Donnersbergerbrücke komplett ersetzt werden.
SASCHA KAROWSKI