Wegen Bauarbeiten ging auf der Stammstrecke am Wochenende nichts. © Markus Götzfried
Ein Mega-Veranstaltungswochenende – und die S-Bahn ruht! Weil die Bahn mal wieder an der Stammstrecke werkelte, ging auf selbiger am gesamten Wochenende gar nichts. Trotz Frühlingsfest, Giro di Monaco, Langer Nacht der Musik, Bayern-Heimspiel und Traumwetter für andere Aktivitäten in der Stadt. Dass die Bahn ausgerechnet jetzt Bauarbeiten durchführte, ärgert aber nicht nur die Kunden der S-Bahn. Auch der Verein Straßenbahnfreunde München übt harsche Kritik.
„Die S-Bahn scheint abseits vom Leben in der Stadt zu agieren. Wie anders ist es zu erklären, dass mehrere Großereignisse in der Stadt stattfinden, die S-Bahn in der Stadt aber nicht fährt?“, schimpft Ralf Gruber, 2. Vorsitzender der Straßenbahnfreunde. Die MVG sei nicht in der Lage gewesen oder nicht beauftragt worden, eine komfortable, weil halbwegs umsteigefreie Alternative anzubieten: nämlich die Verstärkung der Trambahnlinie 19 auf gesamter Strecke zwischen Pasing, Hauptbahnhof, Marienplatz und Berg am Laim. „Die Fahrgäste sind leiderprobt und planen mehr Zeit ein. Sie nehmen das aber in Kauf, wenn sie eine bequeme Alternative haben“, sagt der 1. Vorsitzende Nikolaus Breitner.
Der Verein nimmt OB Dieter Reiter in die Pflicht. Das Rathaus sei für die Stammstreckensperrungen zwar nicht verantwortlich. Aber der OB sei Aufsichtsratsvorsitzender des MVV und der MVG und habe somit Möglichkeiten der Einflussnahme. Es müsse auch in seinem Interesse sein, dass der ÖPNV trotz nachvollziehbarer und notwendiger Sanierungen auf der S-Bahn-Stammstrecke so funktioniere, dass die Innenstadt nicht wie an diesem Wochenende im Autoverkehr ersticke.
AND