Tausende laufen gegen Rassismus

von Redaktion

Beim Giro de Monaco kommen 150 000 Euro zusammen – 12 000 Teilnehmer

Ein Menschenmeer: Rund 12 000 Läufer gingen bei dem Benefizlauf auf dem Altstadtring an den Start. © SIGI JANTZ

Engel Aloisius muss ein gutes Wort eingelegt haben, denn zum Giro di Monaco strahlte die Sonne gestern nach Kräften am weiß-blauen Himmel. Um die 12 000 Läufer warteten um 11 Uhr an der Startlinie an der Blumenstraße, wo der Doppeldeckerbus der Veranstalter stand. „Ein toller Ausblick auf das Startfeld“, freute sich Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), der traditionell zum Countdown auf das Busdach gekommen war. „Das diesjährige Motto ‚Nur zusammen läuft‘s‘ ist wichtiger denn je. München darf sich nicht spalten lassen, wir sind weltoffen, tolerant und bunt!“

Für die Veranstalter der Sozialgenossenschaft Bellevue di Monaco war es ein Jubiläum – sie organisierten den 4,9-Kilometer-Spendenlauf gegen Rassismus zum zehnten Mal. Wie immer durfte jeder Teilnehmer bei der Anmeldung etwas spenden, diesmal kamen 150 000 Euro zusammen. Sie fließen in ein Bäckerei- und Ausbildungsprojekt für Flüchtlinge in der Corneliusstraße. Till Hofmann, Vorstand von Bellevue di Monaco, feuerte vor dem Start noch mal an: „Wer noch Geld hat, bitte spenden! Unsere Stadt lässt keinen hängen. Danke, dass ihr alle da seid!“

Traditionell kann bei dem Lauf auf dem Altstadtring jeder mitmachen, der Münchner und nicht motorisiert ist. Die Studentinnen Anna Brunner (19) und Lena Rückert (25) machten besonders fröhliche Stimmung beim Run. „Toll, dass wir hier gemeinsam was unternehmen können“, fanden sie.

Tassilo Halt (49) und Sohn Jonathan (11) aus der Nachbarschaft meinten: „Wir finden es schön, dass unsere Stadt so vielfältig ist. Diese tolle Strecke steht einem ja sonst nicht frei.“ Karl-Heinz Busch (64) war zum zweiten Mal dabei. „Die Atmosphäre ist super“, sagte er, „und die Strecke lässt sich gemütlich durchjoggen.“

Obgleich nicht nötig, liefen viele der Teilnehmer auf Tempo. Als Erste gingen schließlich Freizeit-Triathlet Johannes Zeppe (31) und Grünen-Stadtrat Florian Schönemann (37) durchs Ziel – nach gut 16 Minuten, als die letzten Teilnehmer gerade erst die Startlinie überquerten. „Jetzt wollen wir das schöne Wetter genießen“, jubelten sie. OB Reiter schnitt am allerbesten ab. Er wartete in seinem Trikot am Ziel auf den Rest, lief erst gar nicht los. „Ich halte mich durch Anderen-beim-Laufen-Zuschauen fit“, sagte er und grinste schelmisch.
ISABEL WINKLBAUER

Artikel 3 von 11