Im Münchner Nordosten entsteht zunächst kein neues Landschaftsschutzgebiet. © Grüne
Im Münchner Nordosten wird es bis auf Weiteres kein neues Landschaftsschutzgebiet geben. Das hat der Stadtrat entschieden – und zwar mehrheitlich mit Stimmen der CSU, SPD und FDP. Die Grünen hatten für das Gebiet gestimmt.
„München wird zunehmend dichter, das Grün gerät immer mehr unter Druck“, sagt Grünen-Chefin Mona Fuchs. Deswegen bräuchte es mehr Schutz für ökologisch wertvolle Flächen – nicht weniger. „Gerade im Münchner Nordosten, wo in Zukunft viel neuer dringend benötigter Wohnraum und Dichte entstehen werden, sind diese Freiflächen umso wichtiger und wertvoller.“
Der Moosgrund ist ein 362 Hektar großes Gebiet am nordöstlichen Stadtrand zwischen Johanneskirchen, Aschheim und Unterföhring. Das Gebiet ist durch Landwirtschaft und bereits geschützte Biotopflächen geprägt, zudem soll dort künftig Kies abgebaut werden. Angrenzend befindet sich das Gebiet der SEM Nordost.
Die CSU sei nicht grundsätzlich gegen die Ausweisung von Schutzgebieten, sagt Stadtrat Jens Luther: „ Aber nur da, wo es auch sinnvoll und mit der Bevölkerung vor Ort durchsetzbar ist.“ Das Schutzgebiet war umstritten, weil Landwirte fürchteten, ihrem Beruf nicht mehr nachgehen zu können.
Das Thema ist aber noch nicht vom Tisch. Die SPD möchte es aber erst behandeln, wenn die Planungen für die SEM weiter fortgeschritten sind. „Das Planungsreferat hat zurecht darauf hingewiesen, dass Überlegungen zur Bebauung von Flächen in der Nähe noch nicht abgeschlossen sind“, sagt FDP-Stadtrat Fritz Roth. Ein Landschaftsschutzgebiet sei daher verfrüht.
SKA