Miet-Abzocker auf Sizilien geschnappt

von Redaktion

Fabrizio S. soll Mieter in der Türkenstraße geprellt haben

Zoe Grossmann machte den Fall öffentlich Fotos: Gautier, privat

In diesem Haus in der Türkenstraße bot der Miet-Abzocker Wohnungen an.

Fabrizio S. gab gerne den reichen Vermieter und Lebemann. Jetzt sitzt er in U-Haft.

Der mutmaßliche Miet-Abzocker Fabrizio S. wurde von der Polizei München seit März gesucht. Jetzt wurde er in Sizilien festgenommen. Der Mann soll 17 Miet-Interessenten um rund 200 000 Euro geprellt haben.

Der Mann wurde seit dem 1. März 2025 gesucht. Vorwurf: Betrug! 200 000 Euro soll er von 17 Mietinteressenten abgezockt haben. Die Polizei meldete jetzt: Er wurde am Mittwoch (21. Mai) in Riposto am Fuße des Vulkans Ätna „im Rahmen einer Polizeikontrolle“ festgenommen. Fabrizio S. wurde per internationalem Haftbefehl gesucht, da er laut Polizeisprecher „nach den Taten unauffindbar war und sich vermutlich ins Ausland absetzte“.Laut Polizei sitzt Fabrizio S. jetzt „bis zu seiner Auslieferung nach Deutschland“ in U-Haft in der sizilianischen Stadt Catania. Das Kommissariat 63 (Betrug) ermittelt. Fabrizio S. soll laut Polizei insgesamt 17 Mietinteressenten geprellt haben. Seine Masche: Er inserierte die Wohnung in der Türkenstraße im Internet. Er gab sich als Vermieter aus und führte Besichtigungen durch – obwohl ihm die Wohnung gar nicht gehörte. Wie er an die Schlüssel kam – unklar. Dann versprach er die Wohnung, forderte im Voraus aber vier Monatsmieten, unter anderem für die Kaution. Viele überwiesen – standen zum vereinbarten Einzugstermin am 1. März aber vor verschlossenen Türen. Und Fabrizio S. war nicht mehr zu erreichen. Die Münchnerin Zoe Grossmann machte den Fall mit einem Tiktok-Video öffentlich. Die Studentin hatte 8200 Euro Kaution und Monatsmiete an Fabrizio S. überwiesen. Grossmann freut sich auf Anfrage über seine Festnahme. Sie sagt aber auch: „Die Hoffnung, dass wir Geld zurückbekommen, ist relativ gering. Das Geld hat er bestimmt längst ausgegeben. Aber ich hoffe, dass er ins Gefängnis kommt – und da erst mal bleibt.“

Auch Emma Keßler (24) wollte in die Wohnung ziehen – mit einer Freundin. Auch sie verloren 8200 Euro. „Ich habe gar nicht mehr mit einer Festnahme gerechnet, um nicht so traurig zu sein“, sagt sie. Die Freude sei daher „groß“. Die Angestellte: „Ich hoffe, dass wir unser Geld zurückkriegen“. Auch auf die Gerichtsverhandlung freut sie sich: „Ich will ihm noch einmal ins Gesicht sehen. Und ihm auch was Passendes sagen.“
T. GAUTIER, L. SCHÜTZ

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