Nachts im Museum

von Redaktion

So lief das einzigartige Abenteuer für 50 aufgeregte Kinder

Geschlafen wurde auf Isomatten und im Schlafsack.

Für Generationen ein Abenteuer-Ort in der Stadt: das Deutsche Museum direkt an der Isar.

Auf Entdeckungstour: Raphael (9) dreht die Kurbel an der Kugelbahn, so schnell er kann. © Fotos: Yannick Thedens, privat

Panzerknacker: Luise (links) und Elisa an einem Tresor.

Im Deutschen Museum durften fast 50 Kinder am Wochenende übernachten, auch die Schwestern Sayuri (li.) und Ayame.

„Ich freu’ mich schon so aufs Schlafen!“, ruft Sayuri (6). Sie zerrt ihren Schlafsack aus dem Rucksack, rollt ihre Isomatte neben ihrer Schwester Ayame (12) aus und packt ihr Kissen auf die Matte. Die Nacht kann kommen! Sayuri und Ayame sind aufgeregt, denn sie schlafen an einem besonderen Ort: im Deutschen Museum. Genauer gesagt, im Kinderreich.

Dort findet einmal im Jahr eine Familienübernachtung statt, die das Museum zusammen mit dem Kreisjugendring (KJR) organisiert. Und das (mit Pausen) schon seit 2003. Teilnehmen können Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren.

So strömten am Freitagnachmittag fast 50 Kinder samt Begleitpersonen – meist Mama oder Papa – ins Museum. Auch Georg (9), Elisa (8), Luise (9) und Maxi (8) waren mit Isomatte, Schlafsack und Zahnbürste bepackt. Und Feuer und Flamme für die Übernachtung. „Ich freu mich am meisten auf das Einrichten im Kinderreich, das wird so cool“, sagt Luise, als sie im Museum ankommt. Die vier Freunde haben vorher schon einen Plan geschmiedet, in welcher Ecke des Kinderreichs sie gern übernachten wollen. Am meisten freuen sie sich aufs Schlafen.

Bevor sie ihr Nachtlager einrichten dürfen, müssen sie sich aber noch etwas gedulden. Denn erst mal stehen Führungen auf dem Programm. Mitarbeiter des Museums zeigen den Kindern die Robotik-, Luftfahrt- und Brückenausstellung. Maxi, Georg, Sayuri und Ayame erkunden die Fliegerausstellung und dürfen sogar in die fast 100 Jahre alte Maschine „Tante Ju“ (eine Junckers Ju 52) kraxeln.

Nach den Führungen ist es endlich so weit: Maxi und Georg holen ihre Rucksäcke aus dem Ablageraum und sprinten ins Kinderreich. Ihre Väter Christof und Simon tragen das restliche Gepäck inklusive Brotzeit hinterher. Während ihre Kinder die tollsten Schlafplätze auf der 1000 Quadratmeter großen Fläche zwischen Feuerwehrauto, Riesen-Gitarre und Spiegelkabinett suchen, bereiten die Väter das Abendessen vor. Das mussten sie selbst mitbringen, Getränke und Frühstück gibt’s vom Museum.

Nach dem Abendbrot bleibt den Kindern etwas Zeit zum Spielen, bevor es zur Stickstoffvorführung geht. Die war „krass“, erzählt Georg am nächsten Morgen. Auch der Roboterhund, der den Kindern gezeigt wurde, hat den Neunjährigen begeistert. „Der konnte sogar Handstand machen und Pfötchen geben.“

Die ganz besondere Nacht haben alle gut überstanden. „Das wollen wir noch mal machen!“, sagen Maxi, Luise, Georg und Elisa. Auch Vater Simon ist begeistert: „Ein ganz großes Lob an die Leute vom Deutschen Museum und dem KJR. Die waren so motiviert, den Kindern alles zu erklären. Es war eine tolle Stimmung.“
LEA SCHÜTZ

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