Enttäuschter Trainer der Feldmochinger: Bozo Peric.
Mit mehreren Streifen musste am Samstag die Polizei am Fußballplatz in Neuhadern anrücken. © M. Guddat, Archiv
Am Ende hieß der glückliche Sieger Feldmoching: Die Spielvereinigung hatte sich am Samstag nach zwei Spielen gegen den FC Neuhadern in der Bezirksliga-Relegation durchgesetzt. Doch die Partie war zum Entsetzen der 173 Zuschauer von gewalttätigen Ausschreitungen überschattet. Sogar die Polizei musste auf der Bezirkssportanlage in Neuhadern anrücken.
„Es gab Auseinandersetzungen zwischen mehreren Personen“, bestätigt ein Polizeisprecher. Ihm zufolge seien eine Handvoll Streifenwagen unterwegs gewesen, nachdem besorgte Zuschauer den Notruf gewählt hatten. Denn bei dem Fußballspiel gab es gegen Ende der Partie handfesten Streit – und das sportliche Geschehen rückte in den Hintergrund. Augenzeugen zufolge war es vor den Kabinen zu einer Schlägerei zwischen Spielern gekommen. Bereits nach dem Schlusspfiff gab es gegenseitige Beleidigungen, danach verlagerte sich der Streit in Richtung Kabinentrakt. Ordner und Vereinsmitglieder mussten die Spieler beider Mannschaften trennen. Beide Kabinen wurden von der Polizei abgeriegelt.
„Es war sehr emotionsgeladen“, sagte Bozo Peric, Trainer in Feldmoching, über die Auseinandersetzung nach Spielende. Selbstkritisch sagt er: „Da bin ich auch von meiner Mannschaft enttäuscht, dass man sich da auf so etwas einlässt – egal wer der Auslöser war, ob wir oder der Gegner. Darüber müssen wir auf jeden Fall reden.“ Dario Casola, Trainer des FC Neuhadern, gibt auf Anfrage an, er habe die Situation „nicht wirklich mitbekommen“. Als er nach dem Spiel zu den Kabinen ging, sei die Polizei schon da gewesen. Dass sie überhaupt kommen musste, sei „natürlich nicht normal“, kritisiert er. Auch nicht bei Amateurspielen.
Auffällig ist, dass nach übereinstimmenden Zeugenaussagen sogar Zuschauer bei der wilden Prügelei mitgemischt hatten. „Einer unser Spieler wurde attackiert“, sagt Bozo Peric. Er habe seine Mannschaft aufgefordert, in die Kabine zu gehen. „Dass sechs Polizisten Spalier stehen, damit meine Spieler duschen konnten, habe ich auch noch nicht erlebt“, so der Trainer. Über den Sieg habe er sich „zunächst leider nicht freuen können“.
A. THIEME, M. GUDDAT