Die Zahl an Obdachlosen in der Stadt ist hoch. © pa/Simon
Moshammer: Kampf für Obdachlose. © Leonhardt/dpa
Die Obdachlosen-Hilfe von Rudolph Moshammer soll 21 Jahre nach dem Tod des ermordeten Münchner Modezars aufgelöst werden. Das restliche Vermögen des Vereins „Rudolph Moshammer Licht für Obdachlose“ soll dann 2026 auf zwei andere Initiativen aufgeteilt werden. Damit werde mit der Auflösung des Vereins auch der letzte Wille des im Jahr 2005 getöteten Modeunternehmers weiter fortgeführt, teilte ein Sprecher des Vereins mit.
Bedacht wird die Initiative „Biss – Bürger in sozialen Schwierigkeiten“, die insbesondere für ihre Straßenzeitung bekannt ist. Die zweite Hälfte soll an die „Initiative für Menschen ohne Obdach“ gehen, die ein Wohnheim für Männer betreibt, um die Betroffenen wieder auf ein eigenständiges Leben vorzubereiten.
Was tut die Stadt bezüglich Obdach- und Wohnungslosen? Das will die Fraktion Die Linke/Die Partei wissen. Hintergrund: Bis zum Jahr 2030 soll in der EU niemand mehr auf der Straße leben müssen, das hat das EU-Parlament bereits 2020 beschlossen. Allerdings, so die Fraktion: Seit 2014 hat sich die Zahl der Wohnungslosen in München „mehr als verdoppelt“.
Das Sozialreferat bestätigt: 2014 gab es 4848 Personen, die wohnungslos waren – im Behördendeutsch „die Gesamtzahl wohnungsloser Personen, ohne Personen im Übernachtungsschutz, ambulanten Wohnformen und anerkannte Geflüchtete in Wohnprojekten“. Der neue Höchststand war im vergangenen Jahr erreicht mit 11 271 Personen. Und weiter: „Die Vergabe der Wohnungen findet über die Online-Plattform Sowon statt.“
Demnach werden auf Sowon fünf Haushalte werden nach Dringlichkeit pro Wohnung benannt – darunter „immer mindestens ein akut wohnungsloser Haushalt sowie mindestens ein von Wohnungslosigkeit bedrohter Haushalt“. Die Auswahl des Haushalts obliege dem Vermieter. Sowon ist ein Portal, auf dem man einen Antrag auf eine geförderte Wohnung stellen und Wohnungsangebote ansehen kann. Dazu muss man sich anmelden.MBI