Das größte Freibad der Stadt

von Redaktion

Report vom Flaucher: Hier kühlt sich ganz München ab

Im Schatten lässt es sich gut aushalten: Michael J. entspannt in der Hängematte.

Die Hitze treibt die Menschen an den Fluss: Tausende Badegäste tummeln sich am Sonntag am Flaucher. © Götzfried

Eine schöne Abkühlung: Patrick (45) und Sofia (3) genießen das erfrischende Wasser.

Einen Platz für sein Fahrrad zu finden, ist heute eine Herausforderung. Rad an Rad haben die Badegäste auf der Flaucherbrücke geparkt. Auch die Schattenplätze sind schon am Mittag rar. Tausende Münchner sind am Sonntag zum Flaucher gepilgert, um am bislang heißesten Tag des Jahres mit über 30 Grad eine Abkühlung in den Natur-Pools und Buchten zwischen den Inseln zu finden. Es ist das größte Freibad der Stadt!

Der Kiosk Schinderstadl am westlichen Brückenende ist gewappnet für den großen Ansturm. Drei Mal so viel Eis und doppelt so viel Bier wie an einem gewöhnlichen Tag hat der Chef für heute bestellt. Sechs statt wie sonst vier bis fünf Mitarbeiter stehen am Tresen, verkaufen Bier, Wasser, Eis und Pommes in großen Mengen. Sie selbst erfrischen sich mit Wassermelonen-Stücken.

Direkt daneben warten die Ehrenamtlichen der BRK-Wasserwacht in ihrer Station. Bislang mussten sie sich glücklicherweise noch nicht um Badeunfälle kümmern. „An Tagen wie heute beschäftigen wir uns hauptsächlich mit Schnittwunden, Hitzschlägen, Kreislaufproblemen, Radl-Unfällen oder Grill-Verbrennungen“, berichtet die Vorsitzende der Ortsgruppe München-Mitte, Nina Rammler. Damit es nicht zur Überhitzung kommt, hat Bettina Lohner (57) ihren Klappstuhl direkt ins Wasser gestellt. „Mit den Füßen im Wasser hält man es heute gut aus. Das ist sehr entspannend.“ Sie und ihr Mann wollen am frühen Nachmittag wieder heimgehen, bevor es richtig laut und noch voller wird.

Die ersten Rauchschwaden der Grills ziehen bereits über die Flaucherinsel. Mattis (32) grillt ein paar Meter weiter Kartoffeln, Zucchini, Paprika und Würstl. Er und seine Freunde sind entspannt. Die Kinder planschen im Wasser, während die Eltern ratschen. „Das ist für mich wie Urlaub in der Stadt, ein Kurzurlaub am Wochenende“, sagt sein Kumpel. Das flache Wasser zieht auch heute viele Familien an. Kinder haben Schwimmreifen dabei, manche Kescher und Eimer. Sofia (3) ist heute die Königin auf der Luftmatratze. Sie lässt sich immer wieder von ihrem Papa Patrick (45) in die sanfte Strömung ziehen und treibt dann im Wasser.

Im Schatten hängt Michael J. (51) in der Hängematte und lässt zu Musik aus einem Lautsprecher die Seele baumeln. Trotz der vielen Menschen hier hat er im verwinkelten Inselparadies ein ruhiges Platzerl ergattert. Er kommt bis zu zwei Mal die Woche aus Ottobrunn hierher. „Die Isar hat einfach viele spezielle, sehr unterschiedliche Plätze.“ NINA BAUTZ

Artikel 8 von 11