Drei Touristen fahren die Floßrutsche hinunter. Ihr Boot stellt sie quer und sitzt dann fest.
Die Surfwelle in Thalkirchen ist – im Gegensatz zur Eisbachwelle – ideal für Anfänger geeignet. © Marcus Schlaf
Surfer eilen zu Hilfe und ziehen das Boot aus der Welle. © Instagram/herzundheimatstadtfuehrungen (2)
Das war keine besonders schlaue Aktion: Drei Touristen haben sich an der Floßlände in eine einigermaßen ausweglose Situation manövriert. Am 21. Juni paddelten sie auf dem Ländkanal in Thalkirchen – und sausten die Floßrutsche hinunter, an der sich auch die Surfwelle befindet. Das Boot stellte sich quer – und die Insassen steckten fest!
Ein Video zeigt, wie die drei Schlauchboot-Kapitäne mit Strohhüten auf dem Kopf versuchen, wieder aus der Schnelle rauszukommen – vergeblich. Stadtführerin Barbara Feige filmte die Aktion: „Ich fand es in dem Moment wirklich befremdlich. Ich wollte eigentlich die Flöße filmen, die da hindurchrutschen. Viele Schlauchbootfahrer steigen vor der Stelle aus und tragen die Boote an der Welle vorbei. Das hatte ich bei denen auch erwartet, aber sie fuhren durch.“
Wer das versuchen will, sollte genau wissen, was er tut. Das Trio aus dem Video hätte sein Boot wohl lieber umtragen sollen, wie sich schnell herausstellt. Im Video ist zu sehen, wie immer wieder große Mengen Wasser von der Welle ins Boot gedrückt werden. Es füllt sich langsam. Feige: „Sie haben in dem Boot etwas Panik bekommen, wurden wirklich hektisch.“ Die drei Insassen paddeln und paddeln – bekommen das Boot aber einfach nicht mehr frei.
Ein Glück: An der Stelle standen viele Surfer. Ein erster springt ins schäumende Wasser, dann ein zweiter, ein dritter. Am Ende sind fünf Surfer am Boot, drehen es wieder mit der Nase nach vorn – da rauscht das Schlauchboot von dannen. Havarie abgewehrt.
Das Schlauchboot gehört einem Münchner Outdoor-Anbieter. Der verleiht sie ab 75 Euro für Touren auf der Isar. Feige: „Nach der Welle landeten sie. Der Veranstalter stand schon da, um sie abzuholen. Er fragte sie, wie es war. Sie meinten: ,Das haben wir total unterschätzt.‘“ Gut, dass die Surfer zu Hilfe kamen.
Schlauchbootfahren ist hier erlaubt – die Durchfahrt aber vielleicht nicht die beste Idee. Laut Franz Fasel von der Interessengemeinschaft Surfen in München (IGSM) ist die Stelle nicht gefährlich. Das Video kennt er, sagt aber: „Da ist noch nie was passiert.“ Wer sich unsicher ist: Im Zweifel einfach das Boot ein paar Meter tragen. THOMAS GAUTIER