Die Gastgeber: Sibylla Abenteuer und Dr. Christian Wolf.
Sternstunden-Chef Thomas Jansing mit Frau Sabine.
Wolfgang und Ulla Hiddemann. © SIGI JANTZ
Annemarie Schweighart, Marlene Ippen und Karin Mergenthaler (v. li.). © Sigi Jantz
Falk und Andrea Raudies (v. li.) mit Lebensmut-Unterstützer und Verleger Dr. Dirk Ippen.
Beim Wohltätigkeits-Dinner mit dabei: Robert Salzl mit Ulla Feldmeier (v. li.), Evi Brandl, Helli Salzl, Natalie Schmid. © SIGI JANTZ
So großzügig muss man erst mal sein. Einfach mal 90 Personen zum dreigängigen Dinner auf die Terrasse des Rabenwirtes in Pullach – mit Blick über das Isartal – einzuladen, um so Spenden für Lebensmut zu generieren, für ein vielfältiges begleitendes Angebot für Menschen mit Krebs. Mindestens 35 000 Euro Erlös waren dabei samt Konzert und Versteigerung am Dienstagabend herausgekommen. Die Wirtin und Lebensmut-Vize-Vorsitzende Sibylla Abenteuer (52) tat dies schon zum wiederholten Mal und es ist ihr ein Bedürfnis. „Als ich vor ein paar Jahren die wunderbaren Menschen von Lebensmut kennengelernt habe, hatte ich schon lange überlegt, dass ich in ein Alter komme, in dem ich mich dauerhaft für etwas Gutes einsetzen möchte. Ich glaub, man muss auch immer da hinschauen, wo es weh tut, und Krebs ist ja wirklich etwas, das fast jede Familie betrifft oder einen Freundeskreis. Das ist die Realität.“ Es den Betroffenen leichter zu machen – mit Beratungs- und Therapieangeboten wieder Mut zu schöpfen, für ein Leben mit oder nach dem Krebs, darum geht es.
Courage in jeder Lebenslage – das scheint Sibylla Abenteuer in die Wiege gelegt; allein wie sie ihre Großgastronomie samt Kulturprogramm stemmt. Und genauso entschlossen packte sie auch die Liebe an: Nach der Trennung von ihrem Ehemann suchte sie via Partnervermittlung Elite einen neuen Mann und fand ihn mit Arbeiter-Samariter-Bund-Landesvorsitzenden Dr. Christian Wolf – vergangenes Jahr war nach fünf Jahren Beziehung Hochzeit! Ein Happyend!
Denn vor zehn Jahren hatte Wolf seine Frau an Krebs verloren. So ist er mit Prof. Wolfgang Hiddemann schon lange vertraut. Denn der Spitzenmediziner hatte vor 26 Jahren mit einigen anderen Mitstreitern den Verein Lebensmut gegründet, weil er in seiner täglichen Arbeit am Klinikum Großhadern die Notwendigkeit von psychoonkologischer und psychosozialer Unterstützung erlebt hatte.
Heute zählt der Verein 360 Mitglieder, sieben Festangestellte und gut 30 engagierte Ehrenamtliche, die für jeden Betroffenen, aber auch Angehörigen, da sind – kostenfrei und für alle! Das Jahresbudget des Vereins liegt bei rund 800 000 Euro, und die wollen erst mal erbeten werden…. Ein Fulltime-Job für den pensionierten Professor; und gut, dass seine Frau Ulla ab nächster Woche die neue Präsidentin des Inner Wheel-Clubs, der Frauenorganisation der Rotarier, sein wird – neben ihrer Filmproduzenten-Tätigkeit für das Online-Angebot von Lebensmut. Auch dafür braucht es immer wieder neue Kraft.
Über Mut nachzudenken, brauchte Robert Salzl (84, ehedem Chefpilot bei der Lufthansa, Schörghuber-Vorstand, -Manager und -Berater) eigentlich nie; auch nicht, als er selbst an Krebs erkrankt war. „Ich habe das, genauso wie alles andere in meinem Leben, angenommen und auf die Ärzte vertraut.“ Dankbar für alles, gibt Robert Salzl mit seiner Frau Helli, einer ehemaligen Stewardess, die er als Passagier kennengelernt hatte, das Schöne gern weiter. Vor allem die unbändige Lust am Leben.
Dafür stehen auch Falk Raudies und seine Frau Andrea, die zum ersten Mal an der Lebensmut-Tafel Platz nahmen. Seine FCR-Immobilien AG residiert mit fast 30 Mitarbeitern in der Villa, die zum Rabenwirt-Anwesen in Pullach gehört. Falk Raudies sagt: „Wenn es dir gut geht, dann tue Gutes, weil du weißt nie, wie lange du das kannst.“ Egal wo, Hauptsache, das Geld geht dahin, wo es benötigt wird. Seine Mutter hatte zwei Jahre lang gegen den Bauchspeicheldrüsenkrebs gekämpft, bis sie vor einem Jahr starb. „Sie war die Reinkarnation von Mutter Teresa; sie war selbst sterbenskrank und hat immer noch anderen geholfen.“ Falk Raudies unterstützt auch Alfons Schuhbeck, eher aber vornehmlich geschäftlich. Er kaufte die Markenrechte an seinem Namen und glaubt daran, dass er auch in Zukunft tragen und für die Welt der Gewürze stehen wird. Auch dies erfordert Mut. Geschäftlichen.
BR-Sternstunden-Chef Thomas Jansing muss grad allen Mut aufbringen, seine Herzensangelegenheit in andere Hände zu legen. In diesem Jahr gibt der Gründer der Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks den Vorstandsvorsitz ab und zieht sich nach 30 Jahren aus dem operativen Geschäft zurück. Jansing: „Doch wie der Kleine Prinz sagt: Was man sich vertraut gemacht hat, dafür bleibt man verantwortlich. Zeit seines Lebens.“ So sieht es übrigens auch die ganze Lebensmut-Familie!ULRIKE SCHMIDT, TERESA WINTER