MÜNCHNER FREIHEIT

Meine persönlichen Tour-Erfolge

von Redaktion

Auch Nichtradler (damit ist kein alkoholfreies Getränk gemeint) sitzen derzeit nachmittags vor dem Bildschirm und „lassen“ die Tour de France radeln. Andere begegnen uns auf den Landstraßen und imitieren das ein wenig, wenn auch nur kleidungstechnisch. Und dann gibt es mich, die Frau, die wie Königin Mutter auf ihrem Hollandrad sitzt und für die, nach der Radtour an der Isar entlang, der Tierparkberg einem Anstieg in den Pyrenäen gleicht. Ich habe niemanden, der mir einen Windschatten macht, oder das Tempo vorgibt. Das würde auch nichts nützen, weil ich sowieso nicht mithalten könnte. Der erste Anstieg ist gleichzeitig mein persönlicher Abstieg und mein Rad wird geschoben, aber das mit Würde.

Bei der Tour würde sich das bei einer der Bergetappen gewaltig ziehen. Die besten Fahrer benötigen für eine schwere Bergetappe (zwischen 160 und 220 Kilometer lang) etwa vier bis sechs Stunden, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 35 km/h (den Berg rauf wohlgemerkt). Ein normaler Fußgänger geht 4 bis 7 km/h. Wenn ich mein Rad auch noch schiebe, dann vermutlich langsamer, also ca. 3 Stundenkilometer… Wann ich dann „übern Berg“ wäre, das können Sie sich selbst ausrechnen, wenn Sie das möchten.

Tennis schaue ich auch sehr gerne, vor allem große Turniere wie Wimbledon letzte Woche. Aber auch da stelle ich fest, dass mein Tennis, als ich noch in der Mannschaft gespielt habe, ein ganz anderer Sport war. Im Vergleich zu heute spielten wir in Zeitlupe. Nix frontal zum Ball. Nein, immer schön seitlich zur Grundlinie. Die Geschwindigkeit des Aufschlags liegt bei den Damen annähernd bei 200 km/h. Auch da bin ich raus. Manchmal spiele ich noch Schneckentennis, aber für die Mannschaft würde es nicht mehr reichen. Schon gar nicht für irgendeine Tour.

Für eine weitere Tour, nämlich die der kleinen weißen kleinen Kugel, hätte ich mit dem Golfsport schon vor Jahrzehnten anfangen müssen. Habe ich leider nicht. Damals war das für mich ein Sport (eigentlich kein Sport) für ältere Herren in karierten Hosen. Mittlerweile weiß ich es besser, und es ist sehr wohl ein Sport, dem ich gerne nachgehe (im wahrsten Sinne des Wortes). Zwischendurch darf ich auch das ein oder andere Highlight erleben. Wie vergangenes Wochenende, wo ich einen zweiten Platz gemacht und damit Übernachtungen in einem der schönsten Golfresorts Deutschlands gewonnen habe. Da habe ich mich wie eine Tourspielerin gefühlt, die ihr erstes Preisgeld bekommen hat. Dieses Gefühl muss jetzt lange anhalten, so schnell werde ich das nämlich nicht wiederholen können.

Wie dem auch sei, ich werde diesen Sommer noch die ein oder andere schöne Tour machen. Ob gewandert, gelaufen, gefahren oder erfolgreich, das spielt dabei überhaupt keine Rolle.

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