Am Bavariaring wurde am 7. Juni eine 30-jährige Frau von neun Polizeischüssen getroffen. © Paul/Vifogra/dpa
Die tödlichen Polizeischüsse auf eine mutmaßliche Messerangreiferin an der Theresienwiese im Juni (wir berichteten) waren nach vorläufiger Einschätzung der Staatsanwaltschaft München I wohl rechtens. Zwei Polizisten hätten insgesamt neun Schüsse auf die 30-Jährige abgegeben, teilte die Behördensprecherin Anne Leiding am Dienstag mit – einer vier, der andere fünf.
Wie viele davon die Frau trafen, soll ein langwieriges Schussgutachten ergeben. Die Frau wurde im Bereich des Bavariarings am St.-Pauls-Platz verletzt und in eine Klinik gebracht. Dort starb sie kurz darauf. Das Schussgutachten liegt laut Staatsanwaltschaft zwar noch nicht vor, doch es handle sich um eine „sehr gute Beweislage“ – vor allem, weil es ein Video von dem Vorfall am Pfingstwochenende gebe. Auf diesem Video sei zu sehen, wie die Frau „im Sprint, mit Messer in der Hand“ auf die beiden Beamten zulaufe, sagte Behördenleiter Hans Kornprobst und sprach von einer „relativ eindeutigen Sache“. Die Behörden ermitteln darum nicht wegen des Verdachts des Totschlags gegen die Beamten.
Die Frau war am 7. Juni von Polizeischüssen tödlich verletzt worden, nachdem sie zuvor mehrere Menschen mit einem Messer attackiert haben soll. Schwer verletzt wurde der Nachbar der Messerfrau. „Mir läuft es kalt den Rücken runter, wenn ich daran denke“, sagte der 57-Jährige unserer Zeitung nach der Tat. Sein Brustbein verhinderte, dass das Messer tiefer als drei Zentimeter in seinen Körper eindringen konnte. Kurz darauf verletzte sie an der Schwanthalerstraße eine 25-jährige Frau leicht. Wegen der Polizeischüsse nahmen – wie üblich – Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt die Ermittlungen auf.DPA