Pyrotechniker Felix Pfotenhauer an der Abschussbasis auf dem Olympiasee. © Marcus Schlaf
Das wird eine wahrhaft himmlische Show: Im Olympiapark heißt es am morgigen Samstag „20 Jahre Sommernachtstraum“ – und zwar mit einem ganz neuen und besonders fulminanten Feuerwerk am Ende der Aufführung. Dieses Jahr wird das Pyro-Spektakel in nordrhein-westfälische Hände gelegt, die Firma Fireworks & sfx GmbH aus Bottrop stemmt den Mammut-Abschluss der Veranstaltung.
Chef-Pyrotechniker ist Felix Pfotenhauer aus Pfaffenhofen an der Ilm. Ihm ist der Olympiapark zwar vertraut, aber auch eine Herausforderung wegen der Abstandsregelungen zwischen Olympiasee, Feuerwerk und Besuchern. „Mit rund 6000 Abschüssen, 2000 Stück Pyro-Elementen und über 800 Bomben legt das Feuerwerk diesmal noch eine Schippe drauf“, sagt er. Nicht zuletzt wegen des Jubiläums soll es diesmal noch mehr krachen, denn den Sommernachtstraum gibt es seit 20 Jahren. Und noch eine Neuigkeit: In das 30-minütige Feuerwerk wird eine Darbietung mit rund 50 Drohnen integriert. Was genau bei der Drohnen-Show passiert, wollte Olympiapark-Pressesprecher Tobias Kohler noch nicht verraten.
Auf den 50 Platten auf dem See wird das Leuchtgut installiert, die Pyrotechniker bestücken sie drei Tage lang per Boot mit Raketen, Krachern und Batterien. Dazu gibt es riesige Flammenwerfer und eine große Bühne in der Mitte des Sees, wo ebenfalls Feuerwerkskörper gezündet werden. Auch auf dem Olympiaberg wurden noch mal sieben Standorte installiert, welche die Feuerwerkskörper noch höher in die Luft katapultieren als die Abschussvorrichtungen auf dem See. So wird beim Finale das ganze Sichtfeld mit funkelnden, goldfarben explodierenden Blumen erfüllt. Gestartet und kontrolliert wird die Pyro-Show von Pfotenhauer und seinen Kollegen vom Seeufer aus. Die Musik hat vorher ein Designer zusammengestellt.
Laut Pfotenhauer kommen alle Effekte und Farben zum Einsatz, die die Pyrotechnik hergibt. Gold soll dabei als Leitfarbe dienen und sich am Schluss zu einem rauschenden Glanz-Regen steigern. Richtigen Regen soll es dagegen nicht geben, Tobias Kohler spricht von „super Bedingungen“. Erwartet wird nur wenig Wind und kein Niederschlag – „perfektes Feuerwerkswetter“!
Was die Umwelt angeht, haben die diesjährigen Veranstalter ebenfalls gut geplant. Bei dem professionellen Feuerwerk wird weniger Müll produziert als bei privaten Silvester-Feuerwerken. Bis auf das explodierende Magnesium ist bei den Pyrokörpern des Sommernachtstraums der gesamte Sprengkörper wiederverwendbar. Herabfallende Schutzhüllen werden eingesammelt und recycelt. Lediglich für die heimischen Tiere im Olympiapark könnte das Lichtspektakel eine Belastung darstellen. Laut Kohler haben sich die meisten von ihnen aber bereits in sichere Bereiche zurückgezogen.
Für den Sommernachtstraum und das Feuerwerk mit dem Namen „Brilliant Reflections – Der 20. Traum“ gibt es noch Karten bei München Ticket und Eventim (52 Euro).JULIUS LENZ