Befürworter: Bürgermeister Dominik Krause. © dpa
Olympia-Gegner: Parlamentarier Ludwig Hartmann. © Imago
Die Debatte um eine mögliche Bewerbung Münchens für Olympische Sommerspiele nimmt weiter Fahrt auf. Am 26. Oktober sollen die Bürger abstimmen, ob sich die Stadt für die Spiele 2036, 2040 oder 2044 bewirbt. Die Grünen hatten am Samstag der Stadtspitze die Unterstützung verweigert, obgleich es sowohl in der Stadtratsfraktion als auch im Parteivorstand ein positives Votum für eine Bewerbung gibt (wir berichteten).
Hauptgegner einer Münchner Bewerbung ist der Grünen-Landtagsabgeordnete Ludwig Hartmann. „Stadtentwicklung muss sich an den Bedürfnissen der Leute orientieren, die heute in München leben. Und nicht an einem 14-tägigen Milliarden-Mega-Event.“ Hartmann war vor Jahren schon eine der treibenden Kräfte im Bündnis „NOlympia“, das damals erfolgreich gegen Winterspiele 2022 in München gekämpft hatte.
Das von den Befürwortern oft genannte Beispiel der Spiele 1972, die München einen enormen Schub für den Wohnungsbau und den ÖPNV gebracht hatten, lasse er nicht gelten, sagte Hartmann weiter. „Das war eine andere Zeit, da gab es noch viele Brachen.“ Und auch dem Argument, neuerliche Olympische Spiele könnten den Bekanntheitsgrad Münchens steigern, stellt sich der Grünen-Politiker entgegen. „Was München definitiv nicht braucht, ist weitere Bekanntheit. Damit es noch voller wird und die Mieten weiter steigen.“ Die Politik sei doch gerade dabei, die negativen Auswirkungen des gigantischen Wachstums einzudämmen. „Keine Großstadt in Deutschland ist so dicht bebaut wie München.“
Fürsprecher einer Bewerbung ist Grünen-Bürgermeister Dominik Krause. „Eine Olympia-Bewerbung birgt Risiken, aber auch Chancen, deshalb haben beide Positionen ihre Berechtigung.“ Er glaube, München könnte von Sommerspielen stark profitieren, deshalb stehe er hinter der Bewerbung. „Als Bürgermeister repräsentiere ich alle Münchnerinnen und Münchner, für mich ist deshalb das Ergebnis des Bürgerentscheids im Oktober entscheidend für eine Bewerbung.“ SKA