Bekannt aus dem TV: Physiker Harald Lesch. © imago stock
Vorbild in Freiburg/Breisgau: St. Georgen hat Solar auf dem Dach. Harald Lesch findet‘s gut. © imago (2)
Harald Lesch ist der bekannteste Astrophysiker Deutschlands. Längst hat der Münchner diese Gefilde erweitert, diskutiert (im TV) mit Gott und der Welt über alles Mögliche – gerne auch mit (katholischen) Geistlichen. Doch sein jüngster Vorschlag, den er in der „FAZ“ gemacht hat, dürfte nicht überall für Engelsgesänge sorgen. Denn der Wissenschaftler findet, dass auf jedes Kirchendach Solarzellen gehören.
Unserer Zeitung führt er den Gedanken näher aus. Da die Kirchen in Ost-West-Richtung stünden, seien sie perfekt für Solarenergie. Zudem: „Die Dachflächen sind groß und die Dächer so hoch, dass man kaum oder gar nicht sieht, was darauf montiert ist.“ Ohnehin verstünde der Naturwissenschaftler nicht, „warum Denkmalschutz vor Klimaschutz geht“. Geeignet seien einfach „alle“ Kirchen. Das wären in der gesamten Republik über 44 000 Gotteshäuser von der kleinen Kapelle bis zu riesigen Kathedralen, wobei längst nicht mehr alle Gebäude ihrem ursprünglichen Zweck dienen.
Beispiel: Die Grundfläche des Münchner Doms beträgt 3584 Quadratmeter – ein ähnlicher Wert würde für das Dach gelten. Ohnehin haben Kirchendächer den Vorteil, dass sie in der Regel nicht von anderen Gebäuden sozusagen in den Schatten gestellt werden – die Sonnenstrahlen können ohne Umwege wirken.
In der „FAZ“ lobt Lesch den verstorbenen Papst Franziskus und hofft, dass Leo XIV. dieselbe Linie beim Klimaschutz fährt. Mit der Aussage „Kapitalismus tötet“ habe Franziskus „auf die Pauke gehauen“. Unabhängig davon sei es wichtig, „dass sich die Kirche weiterhin stark als zivilgesellschaftliche Akteurin“ begreife.MBI