Sie sind zurück: Bully Herbig und Christian Tramitz in „Das Kanu des Manitu“. © herbX film/Constantin Film/Luis Zeno Kuhn
Den Film will Thomas vielleicht noch öfter sehen.
Positives Feedback: Chrissie und Kerstin fanden bei der Fortsetzung vor allem die Filmmusik gut.
Willkommen auf der Rumba Ranch: Familie Nikolovi vor Winnetouchs rosa Heim. Ihnen hat der Film gefallen.
Gute Laune nach der Feiertags-Vorstellung: Chloé (li.) und Gabriela sind vom neuen Herbig-Film überzeugt. © Fotos: Klaus Haag
„Natürlich war der erste Teil besser, aber das ist ja fast bei jedem Mehrteiler so“, meint Thomas. Er hat Bully Herbigs neuen Film „Das Kanu des Manitu“ am Freitagvormittag im Mathäser-Kino angeschaut. Die erste von 18 Vorstellungen an diesem Tag war zwar nur zu einem Drittel ausverkauft, doch die Zuschauer entpuppten sich als echte Fans und schauten Abahachi (Bully Herbig) und seinem Blutsbruder Ranger (Christian Tramitz) gerne zu beim Ritt durch die Prärie und die Filmgeschichte. Auch wenn die Schenkelklopfer vielleicht nicht so zahlreich waren wie vor 25 Jahren.
Gabriela und Chloé haben sich amüsiert. „Besonders witzig fand ich den Fuß in der Tür“, lacht Chloé. Bei dieser Szene wird in letzter Minute das Bein eines skelettierten schottischen Wächters in eine sich schließende Felsen-Tür geworfen. Ein wenig steht dieser Filmausschnitt für die Machart des ganzen Films: Zum Slapstick kommt der Wortwitz. Oft sind auch noch Anspielungen auf andere Filme drin: „Die Badende Venus“ mit Esther Williams von 1944 wird gewissermaßen im Silbersee parodiert. Doch man muss den Film nicht kennen, um die Szene komisch zu finden.
Die meisten Referenzen beziehen sich eh auf den „Schuh des Manitu“. So zieht sich nicht nur der schon zum geflügelten Satz gewordene Spruch „Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden“ durch den Film. „Mir hat gefallen, wie die Gags aus dem ersten Teil wiederverwendet, gedreht und aufgelöst wurden,“ meint Thomas.
Familie Nikolovi hat das „Kanu des Manitu“ für einen Feiertagsausflug am Freitag genutzt. „Bei den Dialogen der beiden Hauptdarsteller hat mir das Bayerische sehr gefallen“, schwärmt Mutter Elisabeth. „Und die Szenen mit meinem armenischen Landsmann Rick Kavanian und natürlich der schwule Zwillingsbruder Winnetouch.“
Tochter Viktoriya findet die Gags auch „nicht aus der Zeit gefallen.“ Herbig bemüht sich in der modernen Fortsetzung, seine Kritiker zu entwaffnen mit Sätzen wie „Indianer sagt ma nimma.“ Und auch dem Vorwurf der kulturellen Aneignung begegnet er geschickt mit der Auflösung des Plots … aber wir wollen ja nicht spoilern. „Es waren so viele Gags nacheinander“, meint Thomas. „Man muss den Film noch zwei- oder dreimal schauen, damit man alles mitbekommt.“ GABRIELE WINTER