Süßer Neustart im Kult-Café

von Redaktion

Ehemaliges Guglhupf: Café, Italiener, Alm – Jetzt drei Lokale in einem

Im Erdgeschoss öffnet bis 17 Uhr das Café, danach folgt die Aperitivo-Bar.

Neustart im einstigen Café Guglhupf, hier mit Steffi Brunner („Zum Herzkindl“). © Thedens (3)

Manchen ist das neue Schild schon aufgefallen: Die Guglhupf-Passage in der Kaufingerstraße heißt jetzt Passage di Aperitivo. Und wenige Meter weiter, an einer Ziegelwand, finden sich noch mehr Schilder. Darauf steht „Marienplatz Alm“, „Stazione di Aperitivo“ und „Zum Herzkindl“. Sie ersetzen das Kult-Café Guglhupf, das Ende Juni geschlossen hat. Drei neue Betreiber, drei verschiedene Konzepte für die Räume hinterm Marienplatz.

Kaffee und Kuchen gibt es dank Steffi Brunner (38), die sich mit „Zum Herzkindl“ selbstständig gemacht hat. Bis Ende Juli verkaufte sie im Kulturdachgarten auf dem Gasteig an einem Standl Kaffee, Kuchen und belegte Brote. Nun also ihr erstes eigenes Café im früheren Guglhupf. „Das war immer mein Traum“, erzählt sie. Sie bespielt drinnen und draußen insgesamt 230 Plätze, eine Herausforderung. „Ich stürz mich da aber jetzt einfach rein – und ich weiß, dass die anderen mich unterstützen.“

Das Stück Kuchen kostet 5,20 und ein Cappuccino 4,10 Euro. Eine Kugel Eis gibt‘s für 2,50 – nur Pistazie kostet 3 Euro. Wer es herzhaft mag, hat die Wahl zwischen sechs verschiedenen belegten Broten, die zwischen 9,80 und 12,90 Euro kosten. Es gibt etwa das „Kraftnahrung“ (mit Rührei, Zwiebeln, Gewürzgurken, Tomaten) oder das „Brot a la Nonna“ (mit Burrata, Tomaten und Basilikum).

„Nonna“ ist italienisch für „Oma“ – und das Thema Italien zieht sich durch die Fläche im Erdgeschoss. Denn Steffi Brunner schließt ihr Café um 17 Uhr, dann übernimmt Darius Faltenbacher (21) mit der „Stazione di Aperitivo“. Er betreibt bereits die „Stazione di Bufala“ am Gärtnerplatz mit Martin Reifferscheid. Dort gibt‘s neben Aperitivi wie Negroni kalte Kleinigkeiten aus Italien, vor allem Mozzarella, aber auch Beilagen wie Oliven, Honigmelone und Salami. Am Marienplatz soll die Karte ab 6. September – dem offiziellen Starttag –, ähnlich aussehen mit Produkten aus Italien. „Aperol Spritz kostet 7,90 Euro und ein 0,1-Liter-Glas Wein gibt‘s ab 3,90 Euro“, sagt Faltenbacher. „Das soll ein Ort für Münchner werden, auch für die mit wenig Geld.“

Er habe schon eine Zeit lang nach einem zweiten Laden gesucht, erzählt er weiter. Bei der Stazione di Bufala ist auch Konstantin Graf von Keyserlingk mit an Bord. „Er kennt die Betreiber des früheren Café Guglhupf und hat den Kontakt hergestellt.“ Und von Keyserlingk bringt auch das dritte Konzept mit: die Marienplatz Alm. Er betreibt bereits die Gärtnerplatz Alm. Dort wird fünf Monate lang Käsefondue serviert und im Sommer zieht die Stazione di Bufala ein. Am Marienplatz öffnet die Alm im Winter im Obergeschoss und auf der Terrasse, das restliche Jahr über bleibt sie zu.

Die früheren Betreiber hatten das Guglhupf nach 48 Jahren geschlossen – auch wegen hoher Betriebskosten. „Hohe Mieten sind natürlich ein Thema“, sagt Faltenbacher. Auch deshalb gebe es die verschiedenen Konzepte. Es handelt sich um eine Zwischennutzung zunächst über zweieinhalb Jahre. „So lange wollen wir mindestens bleiben.“ Wegen ihm aber auch gern länger.REGINA MITTERMEIER

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