Ganz München stand unter Schock, als Mitte Februar ein Mini Cooper in einen Verdi-Demonstrationszug raste. Zwei Menschen starben bei dem feigen Auto-Anschlag. Ein halbes Jahr später hat die Bundesanwaltschaft nun Anklage gegen Farhad N. (24), den Todesfahrer, erhoben. Dem mutmaßlichen Täter wird zweifacher Mord vorgeworfen, wie die Karlsruher Behörde gestern mitteilte. Er soll sein Auto gezielt in die Menschenmenge gelenkt haben. Die Tat habe er „aus einer übersteigerten religiösen Motivation“ heraus begangen.
Bei dem Angriff in der Seidlstraße wurden eine 37-jährige Frau und ihre zweijährige Tochter getötet. Mehrere Menschen wurden zudem schwer verletzt. Farhad N. soll sich auch wegen versuchten Mordes in 44 Fällen verantworten. Über die Zulassung der Anklage entscheidet das Oberlandesgericht München. Im Falle einer Verurteilung droht dem Auto-Attentäter eine lebenslange Freiheitsstrafe. ANDREAS THIEME