Die Vorfreude auf das größte Volksfest der Welt steigt. Klar: Hunderttausende wollen einen Tisch in einem Festzelt ergattern. Das nutzen allerdings auch Betrüger aus. Im Internet gibt es Tische zum Wiederverkauf bis in den fünfstelligen Euro-Bereich! Wer das Geld zahlt, erhält aber oft trotzdem keine Reservierung. Und auch beim Kauf von Trachten gibt es Online immer mehr Fake-Shops. Die Verbraucherzentrale Bayern warnt vor Preisfallen.
Am besten ist es, die Tische bei den Festwirten direkt zu kaufen. Das bestätigt auch Wirte-Sprecher Peter Inselkammer. „Bei uns gibt es keine Wucherpreise“, sagt er. Die Käufer zahlen auf Fake-Seiten im Internet ein Vielfaches des normalen Preises – und gehen zum Schluss dennoch leer aus. Denn Reservierungen sind nur über offizielle Seiten möglich und nicht übertragbar.
Um gegen die Betrugsmasche vorzugehen, haben die Wiesn-Wirte Anwälte eingeschaltet. Jedes Jahr werden viele Fälle aufgedeckt, einige bleiben aber auch unerkannt. „Leider wissen professionelle Portale, wie wir ihnen nicht auf die Schliche kommen“, sagt Inselkammer. Deswegen sei es am sinnvollsten, nur bei den Wirten selbst oder auf dem Portal oktoberfest-booking.com zu kaufen (ab 1. September möglich). Das empfiehlt auch die Verbraucherschützerin Tatjana Halm. „Dort können nicht genutzte Reservierungen zum Originalpreis gekauft und verkauft werden.“
Zudem raten die Wiesn-Wirte: Informieren Sie sich über die Bier- und Hendlpreise im jeweiligen Zelt. „Wenn das Doppelte oder Dreifache verlangt wird, sollte man spätestens stutzig werden“, sagt Inselkammer.
Thomas Roiderer, der Chef vom Hacker-Festzelt, rechnet vor: In jeder Reservierung sind zwei Mass Bier und ein halbes Hendl mit dabei, dazu kommt eine Reservierungsgebühr von 15 Euro. „Das sind insgesamt um die 600 Euro pro Tisch.“
Mehr Betrugsfälle gibt es auch beim Online-Kauf von Trachten. „Immer wieder stoßen Verbraucher auf Fake-Shops, die zwar günstige Dirndl oder Lederhosen versprechen, aber am Ende nur Geld kassieren“, sagt Halm. Sie locken auch oft mit Rabatten. Die Verbraucherschützerin gibt Tipps, um die Gauner früh genug zu entlarven. Zuerst sollten Käufer das Impressum überprüfen. Besondere Vorsicht sei geboten, wenn die Verkäufer Vorkasse verlangen. Wer ganz sicher sein will, kann unter fakeshop-finder.de die Website überprüfen. MARIE-THERES WANDINGER