„Ich bin wieder hier in meinem Revier.“ Dieses Lied habe ich im Kopf, aber auch genauso: „und irgendwann bleib i dann dort…“. So geht es mir oft, wenn ich aus unserem Urlaub heimkomme und dieser besonders schön war, und das war er dieses Jahr wieder. Er begann im Burgenland, für mich das Niederbayern Österreichs, landschaftlich auf alle Fälle und auch vom Menschenschlag her. Das meine ich durchwegs positiv. Nach einer Woche ging es für drei Tage zurück ins Salzburger Land, um dann noch eine Woche in St. Johann in Tirol zu genießen. Ich mag die Österreicher. Es gibt bestimmt auch unfreundliche und ungute, aber denen bin ich noch nicht begegnet. Es geht mir so, wie ich früher auf Postkarten geschrieben habe: „Essen gut, Wetter schön, Wasser warm“.
Apropos „Wasser warm“. Man bezeichnet mich gerne als „Trinkmimose“. Daran bin ich größtenteils selbst schuld und habe meinen Körper dahingehend wahrscheinlich sensibilisiert. Getränke generell am liebsten Zimmertemperatur, keine Kohlensäure, kein Alkohol. Manchmal bekomme ich hier zu meiner Flasche Wasser (die meistens unverhältnismäßig teuer ist) einen Bierwärmer dazu – diese kleinen kupferfarbenen Eimerchen – und ich komme mir schon ziemlich blöd vor. In Österreich gibt es überall gutes Quellwasser, was man in schönen Karaffen oder bunten Flaschen bekommt und das auch noch kostenlos!! Ich habe mich wohl gefühlt wie ein Fischlein in seinem Element. Vor lauter Freude habe ich meistens noch einen gespritzten Fruchtsaft dazu getrunken, weil auch der mit „totem“ Wasser angeboten wird.
Was es für großartigen Wein im Burgenland gibt und wie der schmeckt, das kann ich nicht beurteilen. Dass der auf wunderschönen Weingütern angebaut wird, das aber schon. Das Tiroler Bier muss auch gut schmecken, weil ich das an den „Aaahs“ der Konsumenten hören konnte. Wenn man es genau nimmt, dann trinke ich ja quasi den Ursprung von Wein und Bier.
Bis ich allerdings an einen Liter Wein komme, muss ich gut ein halbes Jahr Wasser trinken. Es heißt, dass für einen Liter Roten oder Weißen zwischen 750 und 1000 Liter Wasser benötigt werden. Das liegt vor allem an der Bewässerung der Reben. Da ist unser Bier wesentlich weniger „verschwenderisch“. Da überlege ich mir jetzt, ob ich nicht doch eigentlich auch Bier trinken könnte, wenn für eine gut eingeschenkte Mass vier bis sechs Liter Wasser benötigt werden. Das ist im Sommer mit Sport meine tägliche Dosis. Also hätte ich quasi am Abend eine Mass ohne „Geschmack“ getrunken. Ich freu mich schon wieder auf das Gesicht der Wiesnbedienung, wenn ich mir – in sehr gedämpftem Ton – a Mass Leitungswasser bestelle. Wenn ich dann aber Trinkgeld wie ein Biertrinker gebe, dann werde ich mit einem Augenzwinkern gefragt: „Deaf i Dir aa no so a bleifreie bringa?“