Kleiner Bruder für Oly-Turm

von Redaktion

Mit dem neuen Skylift geht‘s 70 Meter in die Höhe

Begeistert von dem Fahrgeschäft im Olympiapark: Ines Lory (2. v. li.) und ihre Familie.

Betreibt den Skylift: Timo Kollmann.

Reporter Julian Limmer in luftiger Höhe.

Der Größenvergleich täuscht: Der Skylift sieht hier nur höher aus. Er ist aber der kleine Bruder vom Olympiaturm. © Limmer

Es geht langsam nach oben, leicht ruckelig, dem Himmel entgegen. Zuerst fällt der Blick auf die geschwungene, grüne Hügellandschaft. Dann taucht vor dem milchigen Horizont ein Häusermeer auf, weit in der Ferne. Die Türme unseres Doms, HypoVereinsbank-Tower und Werksviertel-Riesenrad. Und plötzlich ragt vor uns der Olympiaturm in den Himmel, 291 Meter hoch – ohne dass wir uns gedreht haben. Das erledigt die Gondel für uns.

Den besten Blick auf Münchens höchstes Bauwerk bekommt man jetzt von einer neuen Attraktion gleich nebenan. Denn im Olympiapark steht ein neuer, zweiter Turm: der „Skylift“. Als Art Ersatz für den „echten“ Olympiaturm, der wegen Sanierungen wohl bis Anfang 2027 gesperrt bleibt. Ein Fahrgeschäft, mit dem Besucher in rundum verglasten Gondeln 70 Meter aufwärts fahren, und das sich um die eigene Achse dreht. Für Mutige gibt’s noch ein Podest mit Geländer, dasüber der Gondel montiert ist. Von dort oben aus lässt sich der Blick über den Olympiapark, die Skyline, das Alpenvorland und die Alpenkette ganz ohne Barriere genießen. „Der beste Fotospot der ganzen Stadt“, sagt Timo Kollmann.

Der 27-Jährige hat die neue Attraktion initiiert, die seit Samstag vor dem früheren Eissportzentrum steht. „Mein Opa hat damals das allererste Riesenrad in den Olympiapark gebracht“, sagt der Münchner Schausteller. Er selbst betreibt auch den Autoscooter auf dem Sommerfestival auf dem Olympiagelände. Mit seinem neuen Aussichtsturm übertrifft er rein höhenmäßig sogar das Riesenrad seines Opas.

Timo war schon länger auf der Suche nach einer neuen, noch größeren Attraktion. Die Sanierung des Olympiaturms war die Chance, denn die Stadt suchte eine Ersatz-Aussichtsplattform. Kollmann gewann die Ausschreibung und ließ den Skylift in Österreich anfertigen. Sechs Sattelschlepper transportierten die 200 Tonnen Stahl nach München. Und dann die erste Fahrt: „Wahnsinn, ein ganz tolles Gefühl, ich war so stolz!“ Überhaupt: Der Skylift kommt an. „Die Fahrt ist spektakulär, der beste Blick auf München“, sagt Ines Lory (48), die mit ihrer Familie hier ist. Rund sieben Minuten dauert eine Fahrt mit 360-Grad-Drehung. Es gibt vier Gondeln (bei zwei kann man aufs Dach) für je 20 Personen.

Der Skylift ist ganzjährig geöffnet: werktags von 11 bis 20 Uhr, samstags bis 22 Uhr und sonn- und feiertags von 10 bis 20 Uhr. Preise: zehn Euro (Erwachsener), Kinder bis 1,30 und Senioren sieben Euro, Kleinkinder unter drei zahlen nichts. Wer auf der Plattform über der Gondel mitfahren will: 15 Euro. Zwischen 8. September und 13. Oktober ist Pause, da wandert der Skylift auf die Wiesn. JULIAN LIMMER