Sein Eis wird mit Oatly-Hafermilch gemacht: Daniel Thiel (37), Chef vom „TwinFin“.
Veganer Genuss: Melissa Stiegler (30) gibt Erdbeersoße auf den Softeisbecher „Matcha Baby“ (Preis: 5,95 €) in der Softeisdiele „TwinFin“. © Fotos: Thedens (2), Bodmer, Sießl, Gute Nacht Wurst
Um den pinken Container vor dem Haus der Kunst sitzen Menschengruppen in der Sonne, unterhalten sich und löffeln buntes Eis. Seit 17. Juli serviert das „TwinFin“ an dieser „toten Ecke“, wie sie Inhaber Daniel Thiel nennt, veganes Softeis. Thiel möchte mit seiner kleinen Eisdiele eine Brücke zwischen der Eisbachwelle und dem Haus der Kunst schlagen.
Das „TwinFin“ wurde zunächst im Rahmen der Ausstellung „Für Kinder. Kunstgeschichten seit 1968“ eröffnet. Aber es bleibt noch eine ganze Zeit: Noch dreieinhalb Jahre können die Parkbesucher hier ein veganes Softeis holen. Auch im Winter soll der Kasten geöffnet bleiben. Dann mit veganen Gerichten auf die Hand.
Das „TwinFin“ ist die erste Eisdiele in München, die Oatly-Eis serviert – wer im Supermarkt einkauft, wird diese Hafermilch-Marke schon gesehen haben. Thiel beschreibt‘s so: „Eine Nachspeise soll gut schmecken, aber wir haben auch versucht, dass sie gescheite Zutaten hat, dass kein Mist drinnen ist. Die Erdbeer- und Maracujasoße zum Beispiel besteht 100-prozentig aus Fruchtpüree.“
Thiel ist eigentlich Ingenieur. Tagsüber arbeitet er als Produktentwickler in der Sportbranche. Mit dem „TwinFin“ verwirklicht er sich einen lang gehegten Traum. „Die Eisbachwelle ist ein Touristenmagnet, da ist wahnsinnig viel los. Aber drum herum wird außer der Goldenen Bar im Haus der Kunst wenig angeboten.“ Das sei dem 37-Jährigen schon als Student aufgefallen, als er regelmäßig die Eisbachwelle surfte. „Ich habe mir damals schon gedacht, dass es cool wäre, in der Gegend etwas zu machen.“
Per Zufall kam er schließlich zur Eisdiele. Thiel begegnete im Februar dem Künstlerischen Geschäftsführer des Hauses, Andrea Lissoni. Man kam ins Gespräch, und Thiel erzählte Lissoni von seiner Idee. „Ich habe die eigentlich nur vorgestellt, um eine Absage zu kassieren und meinen Frieden zu finden“, schmunzelt Thiel. Stattdessen löste sein Traum Begeisterung aus. Schon im Juli sollte es losgehen – und so kam es.
Thiel möchte, dass „die Künstler ein bisschen die Surfkultur und die Surfer die Kunstkultur kennenlernen“. Der Eismann surft noch immer gern. Und wer mit dem Surfbrettl vorbeikommt, erhält einen Rabatt. Gleiches gilt für die, die ein Ticket für die Schau „Für Kinder. Kunstgeschichten seit 1968“ vorzeigen. Die läuft noch bis 1. Februar 2026.
Die Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 12 bis 22 Uhr. Ein Softeis mit selbst gewähltem Topping kostet 2,95 Euro. Für die größeren „Signature Creations“ zahlt man 5,95 Euro. Ausschließlich Kartenzahlung! ZEYNEP POLAT