Es gab zahlreiche Proteste gegen die IAA, darunter auch eine große Radl-Demo. © Armin Weigel/dpa
Mega-Messe in München: Die IAA lockte Tausende in die Stadt. © Martin Schulz/dpa
Sie sollte ein „Signal des Aufbruchs“ einer ganzen Industrie sein, ein Schaufenster für Innovation und Mobilität der Zukunft. Die IAA in München – gestern ist sie zu Ende gegangen. Mehr als 500 000 Besucher kamen zu der Auto- und Mobilitätsschau in die Innenstadt und auf das Messegelände in Riem. Damit konnte die IAA den bisherigen Besucherrekord von 2023 noch mal leicht steigern.
Rund 750 Aussteller aus 73 Ländern machten München heuer vom 9. bis 14. September zum Mittelpunkt der Auto- und Mobilitätswelt. Sie präsentierten insgesamt über 350 Weltpremieren – 17 mehr als noch vor zwei Jahren. Neben Automarken zeigten sich auf der Mega-Messe auch Fahrradhersteller und andere Mobilitätsunternehmen. Knapp 60 Prozent der Aussteller kamen aus dem Ausland. Und auch die Besucher strömten aus der ganzen Welt nach München, rund 24 Prozent reisten aus dem Ausland an. Die meisten davon aus Großbritannien, Österreich, China und Italien. Sie kamen sowohl auf das Messegelände, wo der IAA Summit für Fachpublikum stattfand – als auch in die Innenstadt, Ort des kostenlosen „Open Space“. Dieser war heuer um knapp 30 Prozent noch einmal deutlich größer als 2023.
Der Erfolg der diesjährigen IAA Mobility unterstreiche nochmals die „Relevanz als führende globale Plattform“ für Mobilität, sagt Jürgen Mindel, Chef des Verbands der Automobilindustrie (VDA), der die IAA ausrichtet. Daran wolle man in den kommenden Jahren anknüpfen, so Mindel. Kürzlich wurde bekannt, dass die IAA mindestens noch bis 2031 in München bleiben soll.
Doch das Auto- und Mobilitätsfest gefiel nicht jedem – am Abschlusswochenende sorgte die Messe nochmals für mehrere Protestaktionen in der Stadt. Eine der größten Demos: Rund 700 Radler rollten am Samstag kurz nach Mittag durch die Stadt, wie die Polizei mitteilt. Ein Protest, der sich gegen eine Autozukunft auf Kosten der Natur richtete, so die Organisatoren Bund Naturschutz und Verkehrsclub Deutschland. Die Radler fuhren vom Luitpoldpark über den Mittleren Ring bis zum Karolinenplatz. Das sorgte zwar für Verkehrsbehinderungen, ansonsten blieb es aber ruhig.
Danach marschierte ein weiterer Demozug vom Karolinenplatz zum Luitpoldpark. Dort hatten IAA-Gegner während der Messe ein Protestcamp aufgeschlagen. Rund 650 Menschen nahmen teil, weit weniger als von den Organisatoren erwartet. Und auch beim Endspurt der Messe kam es noch mal zu Blockadeaktionen: Rund 25 Aktivisten setzten sich am Freitagabend auf die Leopoldstraße und blockierten bis in die frühen Morgenstunden die Fahrbahn. Der Verkehr wurde am Siegestor und der Münchner Freiheit umgeleitet. Gestern Vormittag fand eine ähnliche Aktion auf der Brienner Straße statt. Insgesamt zog die Polizei jedoch ein positives Fazit: Man habe deutlich weniger Protest verzeichnet als vor zwei Jahren. JULIAN LIMMER