Die Sommerferien sind zu Ende – damit wird München spätestens ab heute auch wieder im Stau stehen! Die Urlauber sind zurück, die Straßen wieder voller. Das stellt auch der ADAC fest. „Nach den Ferien geht die Verkehrsbelastung in der Stadt wieder schlagartig nach oben“, sagt ADAC-Sprecher Alexander Kreipl. Eltern bringen ihre Kinder in die Schule, Angestellte kehren in die Büros zurück. Die Folge: dichter Verkehr. Dieser Zusammenhang sei jährlich zu beobachten, so Kreipl.
In diesem Jahr kommt hinzu: Wegen des Abbaus der IAA bleiben zentrale Straßen und Plätze der Innenstadt noch teils bis Ende der Woche gesperrt. Die Ludwigstraße (Oskar-von-Miller-Ring bis Siegestor) sowie Teile der Brienner Straße (Odeonsplatz bis Amiraplatz) noch bis Donnerstag (18. September). Der Königsplatz noch bis Freitag.
Daneben sorgen weitere Dauer-Baustellen für Staugefahr. Zum Beispiel auf der Fürstenrieder Straße, wo die Vorbereitungen zur Tram-Westtangente laufen. Deshalb sind dort derzeit unter anderem zwischen Ammerseestraße und Laimer Kreisel Fahrbahnen verengt, der Autoverkehr eingeschränkt.
Oder in der Innenstadt rund um den Hauptbahnhof, wo gleich an mehreren Stellen gearbeitet wird. Ein Hotspot: die Schwanthalerstraße (siehe unten) – hier geht’s zwischen Hermann-Lingg-Straße und Sonnenstraße teils nur einspurig und verengt entlang.
Dort ging’s voriges Jahr für Autofahrer im Schnitt gerade einmal mit 21 km/h voran. So langsam wie in keiner anderen Stadt Deutschlands! Das zeigt eine Analyse des Verkehrsdatenanbieters Inrix. Ein Grund für das Münchner Schneckentempo laut Studie: Baumaßnahmen, die teils immer noch bestehen.
Insgesamt 55 Stunden verbrachten Pendler in München laut Inrix voriges Jahr im Stau – im Schnitt. Das waren sechs Prozent mehr als im Jahr davor. Neben den Baustellen, die temporär für Nadelöhre sorgen, gibt’s auch Dauer-Ärgernisse. Insbesondere sind das Teile des Mittleren Rings sowie dessen Zubringer, die zu den staureichsten Straßen ganz Deutschlands zählen. Allein im Abschnitt zwischen Bruckenfischerstraße und B11 verlieren Autofahrer jährlich im Schnitt 42 Stunden.
Wer weniger im Stau stehen will, sollte auf die Zeitplanung achten – und die Rushhour meiden. Besonders schlimm in München: Dienstag, Mittwoch und Donnerstag zwischen 5 und 8 Uhr morgens und zwischen 14 und 17 Uhr, wie eine Analyse aus diesem Jahr zeigt. Staureichster Tag ist der Mittwoch.J. LIMMER