Joachim Herrmann (l.) und Konrad Schober in einem Zimmer für die Asylbewerber. © Sigi Jantz
Joachim Herrmann (CSU) betritt den Raum. Langsam schreitet der bayerische Innenminister über den kargen, grünen Kunststoffboden. Er schaut sich um. Fünf Betten stehen da, schmal und mit einfachem Metallgestell. Es gibt fünf Metallspinde, einen Mülleimer, einen Tisch mit Holzstühlen – das ist alles. „Das wäre was für eine Familie“, sagt Regierungspräsident Konrad Schober zu dem Minister. Der stimmt zu.
Bald sollen Asylsuchende in den Raum ziehen. Es war einmal ein Zimmer eines First-Class-Hotels, dem seit rund zwei Jahren geschlossenen Sheraton am Heimeranplatz (Garmischer Str. 2). Doch von Luxus ist nicht mehr viel übrig, die Räume wurden umgebaut: „Keine komfortable, aber eine ordentliche Unterkunft“, so beschreibt Schober das neue Ankerzentrum für Asylsuchende. Seit rund drei Wochen ist es in dem ehemaligen Hotel untergebracht. Rund 450 Menschen sind bereits eingezogen – es sollen noch mehr werden: Platz ist für bis zu 900 Asylsuchende, die in dem Zentrum zentral wohnen können. Sie sollen nach Plänen der Staatsregierung so lange hier bleiben, bis ihr Asylverfahren abgeschlossen ist.
Gestern führten Schober und Herrmann durch die Räume: Klassenzimmer für Deutschunterricht, ein Büro für Erstregistrierung, ein Spielzimmer für Kinder, eine Kleiderkammer. Alles unter einem Dach. Für die nächsten zehn Jahre soll das Zentrum vorerst bestehen bleiben. J. LIMMER