Der heilige Feuerstuhl

von Redaktion

Papst-Bike noch bis 7. Oktober in der BMW-Welt zu sehen

Papst Leo XIV. auf dem göttlichen Geschenk der Jesus-Biker. © Vatican Media

Sie sind sozusagen das Gegenstück der Hells Angels: die Jesus Biker aus dem hessischen Schaafheim. Die 25 Motorradfahrer sind mit einer Mission und einem rollenden Geschenk Ende August Richtung Vatikan aufgebrochen. Zum 70. Geburtstag haben sie dort Papst Leo XIV. am 3. September ein Motorrad überreicht. Eigentlich war es eine Spende von BMW, aber die Jesus-Biker hatten die Idee für das besondere Geschenk. Am Montag fand es nun den Weg zurück in die Münchner BMW-Welt.

Hier wird das Motorrad noch bis 7. Oktober ausgestellt, bevor es für einen guten Zweck versteigert wird. Die „Jesus-Biker“ hatten Kontakt zu BMW aufgenommen, die Firma wiederum hat die BMW R 18 Transcontinental im Wert von gut 30 000 Euro gespendet. „Das Bike bekam dann noch eine Lackierung in päpstlichem cremeweiß“, erzählt Lisa Meindl, die Sprecherin der Münchner BMW-Welt. „Auch das Logo des Vatikans wurde angebracht.“ Der Papst freute sich und nahm im Damensitz auf der Maschine Platz.

Allerdings war die Fahrt des Papst-Bikes über die Alpen zuvor voller Widrigkeiten. „Staus haben uns im Zeitplan zurückgeworfen, ein Sturz war dabei und Regen“, berichtete Claus Dempewolf. Er führte die hessische Motorradgruppe Jesus Biker mit ihren Maschinen von Schaafheim bis nach Rom – 1440 Kilometer für den Papst. Ein besonderes Erlebnis für die gläubigen Christen. „Wenn man überlegt, dass die erste Tour zu Papst Franziskus 2019 drei Jahre Vorlauf hatte und die jetzige nur drei Monate, kann man nur von Fügung sprechen.“ Mittlerweile kennt man sie im Vatikan, da geht alles schneller.

Wochenlang haben sie an der Organisation getüftelt, „und dann lief plötzlich alles ganz schnell“. Unterwegs legten die Fahrer verschiedene Stopps ein, feierten Gottesdienste und nahmen auch neue Mitglieder in ihre Gemeinschaft auf.

„Zwei Novizen wurden als Vollmitglieder der Jesus-Biker aufgenommen“, berichtet Dempewolf über die Station in Altötting. Das sei ein bewegender Moment gewesen.

In Rom erreichte das Abenteuer schließlich seinen Höhepunkt: eine Generalaudienz mit Papst Leo XIV. im Vatikan. Dort überreichten die Jesus-Biker dem Kirchenoberhaupt die veredelte BMW. In den vergangenen Wochen war das Motorrad für Leo umgebaut worden – mit Perlmuttlack, Ledersitzen und Chromfelgen. Am Geburtstag glänzte es auf dem Petersplatz neben dem Papamobil.

„Wir saßen in der ersten Reihe, der Papst hat die Maschine signiert und sich dann sogar kurz draufgesetzt“, berichtet Dempewolf. Die signierte Papst-Maschine wird am 18. Oktober bei Sotheby‘s versteigert. Der Erlös soll über missio Österreich Kindern in Madagaskar zugutekommen. Das Startgebot für die Leo-Maschine soll im sechsstelligen Bereich liegen. GABRIELE WINTER

Artikel 6 von 10