Immer mehr alte Menschen können sich einen Pflegeheimplatz nicht leisten und beziehen Sozialhilfe. © T. Weller/dpa
Die Kosten für Pflegebedürftige steigen und steigen. Nach neuen Zahlen betrug der Eigenanteil, den Bewohner in vollstationären Pflegeeinrichtungen in München zahlen müssen, 2024 im Mittel 3592,75 Euro – knapp 170 Euro mehr als noch im Dezember 2023. Das geht aus dem aktuellen Marktbericht Pflege hervor, den das Sozialreferat dem Stadtrat gestern vorgelegt hat. Die höheren Kosten führten dazu, dass immer mehr Bewohner auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. So hätten Ende 2024 bereits rund 37,5 Prozent der Bewohner Sozialhilfe bezogen (2023: rund 35,0 Prozent).
Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) ist alarmiert: „Pflege ist ein Armutsrisiko und die Kosten werden voraussichtlich noch weiter steigen“, sagt Dietl – und kritisiert, dass das Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz seit Januar 2024 nicht zu einer nachhaltigen Reduzierung der Eigenanteile für alle Bewohnerinnen und Bewohner in vollstationären Pflegeeinrichtungen geführt habe. Sie fordert „jetzt endlich“ die umfassende und nachhaltige Pflegereform.
Das Angebot an vollstationären Pflegeplätzen in der Landeshauptstadt lag Ende 2024 bei 7633 Plätzen (2023: 7790 Plätze). Die Platzzahl ging um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. 97,1 Prozent der Plätze waren belegt (2023: 97,6 Prozent). Die sehr hohe Auslastungsquote zeige unter anderem auch, dass die Nachfrage nach vollstationärer Pflege in München nach wie vor sehr hoch sei.DAP