Gegner des Tram-Projekts hatten sich zum Protest versammelt. © Stache, MVG
Spatenstich mit (v.l.) MVG-Chef Ingo Wortmann, 2. Bürgermeister Dominik Krause, Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer und Georg Dunkel.
Der Tram-Ausbau in München schreitet voran. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hat den Bau der Tram Münchner Norden begonnen und verlängert die bestehende Strecke der Tram 23 ab Schwabing Nord bis zum Kieferngarten. Das Projekt ist umstritten. Beim Spatenstich kam es zu Protesten.
Der Plan sieht vor, zunächst die bestehende Tramstrecke von der Haltestelle Schwabing Nord über Neufreimann zum U-Bahnhof Kieferngarten zu verlängern. Auf der circa 3,5 Kilometer langen Trasse entstehen sechs neue Haltestellen. Zwischen Schwabing Nord und Maria-Probst-Straße überquert die Trasse die Gleisanlagen am DB-Nordring. Ab 2026 errichten die SWM und das Baureferat dazu eine Brücke mit einer neuen kombinierten Tram,- Geh- und Radwegverbindung von Neufreimann in die Parkstadt Schwabing. Dadurch entsteht zusätzlich eine Fahrradhauptroute, die eine direkte und schnelle Verbindung in die Innenstadt herstellt.
Der zweite Planfeststellungsabschnitt stellt die Verbindung zwischen Neufreimann und dem U-Bahnhof Am Hart her. Diesen Abschnitt hat der Stadtrat im Juli genehmigt. Die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren sollen noch im Laufe des Jahres eingereicht werden. Die gesamte Strecke der Tram Münchner Norden soll Ende 2029 in Betrieb gehen. Die Gesamtkosten sind mit rund 360 Millionen Euro veranschlagt. Bund und Freistaat übernehmen einen Großteil davon.
„Der Münchner Norden zählt zu den dynamischsten Entwicklungsgebieten in Deutschland“, sagt Bürgermeister Dominik Krause (Grüne). „Hier entstehen in den kommenden Jahren tausende Jobs und Wohnungen. Die Tram Münchner Norden schafft eine neue, attraktive Verbindung zwischen Schwabing, Neufreimann und Kieferngarten sowie in Richtung Am Hart.“
Mit insgesamt zwölf neuen Haltestellen auf 5,7 Kilometern neuer Strecke bringe die MVG die Fahrgäste künftig im Münchner Norden schneller und komfortabler an ihr Ziel, ergänzt MVG-Chef Ingo Wortmann. „Die Tram fährt ruhiger und transportiert mehr Fahrgäste als Auto und Bus, sie sorgt außerdem für bessere Luft und einen schnelleren Verkehrsfluss.“
Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Die Tram ist ein unverzichtbarer Teil des Münchner Nahverkehrs und aus der Stadt nicht wegzudenken. Der Ausbau der Tram 23 im Münchner Norden ist eines unserer wichtigsten Infrastrukturprojekte und ein zentraler Baustein im Nahverkehrsplan unserer Stadt.“
Am Projekt gibt es Kritik, Gegner der Trasse hatten sich zum Spatenstich versammelt. Vor allem die Anwohner äußern ihren Unmut wegen der geplanten Wendeschleife. Auf Plakaten war unter anderem zu lesen, dass es ausreichend Buslinien gebe, und am Stadtrand seien Elektro-Busse ohnehin die bessere Alternative. SKA