Hier geht die Party weiter

von Redaktion

Australier legen mit eigenem Oktoberfest los – und schenken Münchner Bier aus

Die Logos auf den Krügen weichen vom Original ab. Drin ist echtes Münchner Bier beim Aussie-Oktoberfest. © German Club

Wenn unsere Wiesn in München vorbei ist, legen sie bei einem anderen „Oktoberfest“ erst so richtig los: am anderen Ende der Welt. Die Rede ist von Brisbane in Australien. Tatsache: Hier wird echtes Münchner Bier ausgeschenkt. Nicht etwa aus der Flasche, sondern frisch vom Fass. Beim 51. Oktoberfest, zu dem der German Club seit 3. Oktober einlädt, gibt es Helles von den sechs großen Brauereien der Landeshauptstadt. Gefeiert wird jetzt an vier Wochenenden mit mehr als 7000 Wiesn-Fans. Möglich macht das Josef Barth, der zwar schon lang nicht mehr in München lebt, das Lebensgefühl aber mit nach Down Under gebracht hat.

Und so kann es jedes Jahr 16 000 Kilometer von der Isarmetropole entfernt rundgehen. In einem extra hergerichteten Saal, mit Masskrügen und Dirndln, die sich sehen lassen können. „Die Australier lieben Feste und trinken gern Bier. Daher passt das Oktoberfest perfekt zu ihnen“, erklärt Barth, der seit 20 Jahren in Australien lebt. „Ich habe hier eine Marktlücke für deutsche Biere entdeckt“, verrät der 63-Jährige. Heute arbeitet der Münchner mit einem lokalen Importeur und einem Großhändler zusammen.

Die Planungen für die Brisbane-Wiesn hat er zusammen mit Trent Boyle, dem Chef des deutschen Clubs, bereits im Vorjahr gestartet. „Die Bierbestellungen müssen etwa im Februar feststehen.“ Grundsätzlich gilt: je früher, umso besser! Am Ende wurde ein ganzer Container mit 240 Bierfässern nach Brisbane geordert, damit das Helle der sechs großen Brauereien frisch gezapft werden kann. 1000 Oktoberfest-Fans haben im Festsaal Platz.

Während der Brisbane-Wiesn werden rund 15 000 Liter Bier ausgeschenkt, außerdem etwa 28 000 Flaschen Bier verkauft. Dazu gehen circa 1900 Schnitzel über den Tresen. Insgesamt sind 130 Biersorten (darunter auch Weißbier und sogar Kölsch) im Angebot. Für eine Mass zahlt der Australier umgerechnet zwischen 13 und 22 Euro. Viel Aufwand für ein Prosit der Gemütlichkeit am anderen Ende der Welt. NADJA HOFFMANN

Artikel 4 von 11