Posse um Parkplätze

von Redaktion

E-Scooter in der Feuerwehrzufahrt – Stadt kann Stellplätze nicht verlegen

Seit Monaten ärgern sich Anwohner über zu viele E-Roller. © Marcus Schlaf

Seit Monaten versperren E-Roller eine Feuerwehreinfahrt in Laim. Genauso lang sucht die Stadt nach einer Lösung – doch Mobilitätsreferat und Bezirksausschuss bremsen sich gegenseitig aus. Die Park-Posse geht seit Februar. Damals installierte die Stadt vor den Mehrfamilienhäusern Gotthardstraße 58 und 58a eine Abstellfläche für Mikromobilität – mit Platz für 41 E-Tretroller oder 17 Radl. Doch der Platz reicht bei Weitem nicht – stattdessen stehen täglich E-Roller und Leihräder in der Feuerwehreinfahrt. Das darf nicht sein – doch die Stadt bekommt ihre Abstellfläche nicht verlegt.

Schon im Mai klagten die Anwohner Arnold (82) und Marion (68) Praxl: „Seit Wochen stehen bis zu 15 E-Roller vor der Einfahrt“. Seit Monaten schickt Marion Praxl regelmäßig Fotos mit der zugestellten Einfahrt – an unsere Zeitung und ans Mobilitätsreferat. Doch auch nach acht Monaten geht nix voran.

Das Referat habe erkannt, dass „die Kapazität der Fläche nicht ausreichend“ ist, sagt eine Sprecherin auf Anfrage. „Wenn die Fläche voll ist, läuft auch die Zuwegung und damit die Feuerwehrzufahrt voll.“ Zwar räumen Mitarbeiter der E-Roller-Firmen die Fahrzeuge weg, sagt Praxl. „Aber erst um 10 oder 10.30 Uhr. Aber viele von uns müssen zur Arbeit viel früher raus – und müssen sie selbst zur Seite schieben. Und abends ist es das Gleiche.“

Die Idee des Mobilitätsreferats war deshalb: Wir machen die Park-Fläche größer. Laut Sprecherin sollte die Fläche „nach Osten hin um drei weitere Stellplätze“ vergrößert werden. „Zudem soll der bisherige Zugang über die Feuerwehrzufahrt durch eine neu anzubringende Sperrblende verhindert werden.“ Bis 14. Juli geschah erst mal nichts. Dann wurde der „Entwurfsstand“ an den örtlichen Bezirksausschuss geschickt. Und der trat urplötzlich auf die Bremse: Das Gremium lehnte die Planung mehrheitlich ab: keine Vergrößerung, keine Blende. Stattdessen sollte die Abstellfläche nur verschoben werden.

Diesen Plan lehnte das Referat wiederum ab. Eine Sprecherin: „Dieser Gegenvorschlag würde nicht zu einer Verbesserung der Situation“ führen; eine bloße Verschiebung der Fläche um einen Stellplatz „würde gerade das Kapazitätsproblem nicht lösen“.

Also: Weiter Stillstand, weiter keine Hilfe für die Anwohner. Jetzt will das Mobilitätsreferat „nach einem Austauschtermin mit dem BA“ suchen. Termin? Unbekannt. Derweil verzweifeln die Anwohner in der Gotthardstraße. „Es geht einfach nichts weiter“, sagt Marion Praxl. „Das ist das Schlimmste.“THOMAS GAUTIER

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