Der 53-Jährige wurde im Brunnen des Prinz-Carl-Palais gefunden. © Oliver Bodmer
Er konnte gerettet werden – sein Zustand aber ist weiter sehr kritisch. Ein 53-jähriger Münchner wurde am späten Freitagabend im Brunnen vor dem Prinz-Carl-Palais – vis-à-vis der Staatskanzlei – entdeckt: Augenscheinlich leblos trieb der Mann gegen 22.20 Uhr bäuchlings im Wasser. Ein Passant, der auf die gefährliche Situation aufmerksam wurde, rief sofort den Notruf. Die Rettung war aber alles andere als einfach.
Der Brunnen vor dem Palais am Altstadtring hat nämlich eine Besonderheit: einen Zu- und Ablauf. Letzterer ist der Schwabinger Bach, der in den Eisbach fließt. Der Zulauf zum Springbrunnen ist mit dem Köglmühlbach ein weiterer Münchner Stadtbach. Die starken Wasserbewegungen machten es den Einsatzkräften unmöglich, zu dem bewusstlosen Mann zu kommen. Spezialkräfte der Feuerwehr mussten hinzugezogen werden, die den 53-Jährigen retten konnten. Zu dem Zeitpunkt aber zeigte er schon fast keine Vitalfunktionen mehr. Er wurde dann unter laufender Reanimation ins Krankenhaus gebracht.
Bilder der Überwachungskameras zeigen, dass der Mann nicht direkt in den Brunnen gestürzt war, sondern angespült wurde. Der Köglmühlbach fließt nur im Bereich der Staatskanzlei oberirdisch. Die Polizei geht deshalb davon aus, dass der gebürtige Inder dort ins Wasser gestürzt war und dann weitergetrieben wurde. Bei dem Unfall soll er sehr betrunken gewesen sein. Da er keine Papiere bei sich hatte, war die Identität des Mannes zunächst unbekannt. Im Laufe des Wochenendes meldete aber eine Frau ihren Lebensgefährten bei der Polizei als vermisst. Es war die Freundin. Das Kommissariat 13 für Unfälle ermittelt nun.NADJA HOFFMANN