Die Rotaugen aus dem Wasser wurden umgesiedelt.
So voll war das Loch noch am 1. Oktober. © Limmer
Der See mitten in Sendling ist verschwunden. Bald sollen an der Ecke Alram-/Aberlestraße die Bauarbeiten beginnen. © Marcus Schlaf, Walter Adler/dpa
Trockenzeit in Sendling: Das Wasser in der Baugrube an der Alramstraße 14 ist weg – und die Fische auch. Laut Petr Lehr vom Starnberger Projektentwickler Ehret & Klein wurden die letzten zehn Millionen Liter „in den vergangenen zwei Wochen abgepumpt“. Abzapft is!
Anfang Oktober war das Wasser hier noch 2,50 Meter hoch (wir berichteten). Nun pumpten Arbeiter mit einem dicken Schlauch das Wasser aus der Grube, sagt Lehr: „Es wurde zum Filtern durch Container mit Sand geleitet, danach gelang es durch Sickerbrunnen ins Grundwasser. Auch wenn es nicht so aussah, es hatte Trinkwasserqualität.“
Jetzt ist nur noch Schlamm zu sehen – und ein paar Pfützen. Die letzten Wasserreste werden laut Lehr dieses Wochenende abgepumpt, „wir schätzen, dass es am Montag ganz leer sein könnte“.
Im Sendlinger Loch hatten sich Fische eingenistet – Rotaugen und Giebel. Lehr: „Die haben wir in mehreren Abfischaktionen vorher rausgeholt.“ Die Rotaugen seien „laut der Fischer in den Hinterbrühler See umgesiedelt“, sagt Lehr. Bei den Giebeln sei das nicht möglich gewesen. „Sie sind invasiv und wurden deshalb in Absprache mit den Behörden anderweitig verwertet“ – also: entsorgt.
Die als Sendlinger Loch bekannt gewordene Baugrube lag seit Jahren brach. Ursprünglich wollte die Firma M-Concept hier 128 Wohnungen bauen – musste das Projekt aber wegen Finanzproblemen abbrechen. Dann füllte sich das Loch über Monate hinweg mit Wasser.
Jetzt gibt der neue Eigentümer, das US-Unternehmen Pembroke, Gas: Laut Petr Lehr sollen hier noch mehr Wohnungen entstehen – „und zwar Mietwohnungen“. Im Untergeschoss werde ein Rewe-Supermarkt einziehen. „Im Erdgeschoss planen wir mit Gewerbe und einer Kita“, so Lehr. Wann die Bauarbeiten losgehen, ist übrigens noch unklar. Laut Lehr warte man noch auf ein Statikgutachten. „Dann müssen wir weiter Erde abtragen.“ Erst dann könne man mit den Vorbereitungen für den Guss eines Betonsockels beginnen.THOMAS GAUTIER