Tram-Drama in Schwabing

von Redaktion

Straßenbahn kracht in Haltestelle

Die Tram war in die Haltestelle gekracht.

Die Bergung des Kolosses gestaltete sich schwierig. Die Feuerwehr zerteilte unter der Tram verkeilte Stahlteile. © Thomas Gaulke (2)

Metall kracht auf Stein, Glas splittert – eine tonnenschwere Tram, verkeilt im Beton! Ein dramatischer Unfall hat sich am Donnerstagabend am Schwabinger Tor ereignet. Vier Personen wurden verletzt.

Wie die Polizei mitteilt, entgleiste die Straßenbahn der Linie 23 gegen kurz vor 21 Uhr auf der Leopoldstraße in einer Kurve und schlitterte ungebremst in das Bauwerk der Haltestelle Schwabinger Tor. Unter den Verletzten ist auch der Trambahnfahrer (63), der ins Krankenhaus gebracht werden musste. Drei leichter verletzte Fahrgäste wurden vor Ort vom Rettungsdienst behandelt.

Die Bergung des Kolosses gestaltete sich schwierig. „Nachdem das Schienenfahrzeug gesichert und stabilisiert war, wurden Stahlteile, welche sich unter der Tram verkeilt hatten, mit einem Plasmaschneider zerteilt und entfernt“, teilt die Feuerwehr mit. Doch der Versuch, die Trambahn mit Seilwinden zu bergen, scheiterte. „Aufgrund der starken Verformungen war dies nicht möglich.“ Gegen 0.30 Uhr übernahm die MVG. Die Tram konnte mithilfe eines speziellen Lkw eines Abschleppunternehmens geborgen und am frühen Morgen in den Betriebshof geschleppt werden.

Die Auswirkungen des Unfalls waren im Berufsverkehr am Freitag spürbar, es gab Umleitungen und Ausfälle. Die Tram 23 verkehrte in der ersten Tageshälfte nicht. Laut einer MVG-Sprecherin nahmen die Linien 12 und 23 gegen 12.40 Uhr wieder ihren regulären Betrieb auf. Die durch die Entgleisung entstandenen Schäden seien weitgehend behoben. „Dazu fanden im Haltestellenbereich Asphaltierungs- und Gleisbauarbeiten sowie Reparaturen an der Fahrleitung statt. Die Dachkonstruktion wurde ebenfalls überprüft“, so die Sprecherin.

Die Unfallursache war nach bisherigen Erkenntnissen ein „gesundheitliches Problem“ des Trambahnfahrers. Das teilen Polizei und MVG übereinstimmend mit. Laut Polizei wurde der Fahrer infolge seiner Erkrankung in die Klinik gebracht – nicht wegen Verletzungen infolge des Aufpralls. DAP

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