Alles neu bei Käfer

von Redaktion

Feinkostkönig investiert sieben Millionen Euro bis zum 100. Jubiläum im Jahr 2030

Das noble Stammhaus von Käfer. © Michaela Stache

Die Hochzeitsstube ist nur leicht angepasst.

Michael Käfer hat Interior-Designer Peter Buchberger mit der Neugestaltung der Käfer-Schänke beauftragt. © A. Schmidt (2)

Wird die äußere Welt zunehmend düster, strebt der Mensch nach Licht und Glanz im Privaten. Das weiß vor allem ein perfekter Gastgeber wie Michael Käfer (67), der gerade sein Restaurant vom Münchner Interior-Designer Peter Buchberger zum inzwischen dritten Mal völlig neu gestalten ließ – nach 2005 und 2015. Helle Wandvertäfelungen aus Eichenholz ersetzen die bisher dunklen; die Farben: Grüntöne, etruskisches Rot und Cognac – alles harmonisch, licht und edel.

„In New York haben wir gesehen, dass in schwierigen Zeiten der Trend wieder hin zum Eleganten, zum Schönen geht – weg vom Industrial Style. Auch in der Tischkultur. Gläser und Besteck werden wieder edler“, so Käfer. Bei ihm wird jetzt Robbe & Berking-Silber auf zartgrüne Damast-Tischdecken gelegt. Angst vor Schwund hat er übrigens nicht – letztlich ist alles im Preis (Hauptgerichte ab ca. 35 Euro) einkalkuliert, auch dass Riedel-Gläser brechen.

Schon der Empfang hat Klasse: Der Reservierungs-Computer ist in einem 150 Jahre alten Tranchierwagen von Christofle untergebracht – noch ein altes Stück von Michaels Vater Gerd Käfer. Und von dort geht der Blick direkt in die offene Küche und die neue Vitrine, wo Kaviar, Hummer und Fleischspezialitäten auf Eis liegen. Die Tonfliesen sind handgefertigt aus der Lombardei. Alles von Buchberger-Design. „Peter hat ein Wahnsinns-Farbgefühl, und er kann groß denken“, lobt Käfer die Zusammenarbeit. „Das Wichtigste war mir das Wohlgefühl unserer Gäste.“

Überarbeitet und mit neuen Textilien versehen wurden übrigens auch alle 19 Stuben (3 bis 40 Sitzplätze), in denen kleinere Gesellschaften Platz finden. Die Hochzeitsstube ist nur leicht angepasst, dafür strahlen andere umso frischer und moderner, wie die leuchtend blau-gelbe Kakadu-Stube, ehemals Bibliothek. Alles vom Feinsten für insgesamt 250 Gäste, wie man es vom Feinkostkönig auch erwartet. 1,5 Millionen Euro nahm Käfer dafür in die Hand. Und es ist erst der Anfang. Denn als Nächstes kommen Laden und Weinkeller dran, dann das Bistro – alles soll bis 2030, zum 100-jährigen Käfer-Jubiläum, in neuem Glanz erstrahlen. Zuletzt die Außenfassade des Stammhauses. Mit insgesamt sieben bis acht Millionen Euro Investitionen rechnet Käfer.

Und es lohnt sich. Die Zukunft ist längst mit im Geschäft – mit den Zwillingen Raphael und Niklas (14), die schon mithelfen, seit sie in die Schule gehen. Ein Glück für Käfer, der mit Ehefrau Clarissa vorlebt, was Fleiß bedeutet. Mit der Gastro-Krise hat Käfer nicht zu kämpfen – in seinem Segment müssen die Gäste nicht mit jedem Cent rechnen, sie leisten sich einfach mal etwas Besonderes. Überhaupt – Käfer dreht sich immer weiter. Der Feinkostkönig will auch das Ladengeschäft weiter ausbauen, genauso wie die Lufthansa-Lounges, die er bereits in Berlin und Frankfurt übernommen hat. Ermüdungserscheinungen kennt Käfer jedenfalls nicht. „Mir macht das alles einfach unwahrscheinlich viel Spaß!“ ULRIKE SCHMIDT

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