Vogelgrippe: So schützt sich Hellabrunn

von Redaktion

Voliere für Besucher geschlossen – Zoo-Chef appelliert an Hundehalter: Bitte anleinen!

Die große Voliere beherbergt unter anderem Schwarzstörche, Reiher und Gänse. © SZ Photo

Die Situation ist alarmierend: Das Friedrich-Loeffler-Institut stuft das Vogelgrippe-Risiko für Zoos mittlerweile als hoch ein. „Auch wir sind besorgt“, sagt Rasem Baban, Direktor des Münchner Tierparks Hellabrunn. „Die Zunahme der Fälle und die Ausbreitung sind sehr massiv.“ Gerade auch, weil in diesem Jahr kranichartige Vögel besonders häufig erkranken und zur klassischen Zugvogelzeit auch Grau- und Kanadagänse im Tierpark zwischenlanden.

Um den wertvollen Vogelbestand in der Großvoliere zu schützen, wurde diese nun für Besucher gesperrt: „Wir wollen verhindern, dass von außen Krankheitserreger eingetragen werden“, erklärt Baban. Zum Beispiel über Schuhe. In der Voliere leben unter anderem Rote Sichler, Schwarzstörche, Reiher, Waldrappe und Ibisse, aber auch besondere Enten und Gänse.

Weitere Maßnahmen, die Besucher betreffen, sind aktuell nicht geplant: „Im Hintergrund wurde unser Notfallplan beim Ausbruch von Tierseuchen aktiviert“, sagt Baban: „Für die Tierpflegerinnen und Tierpfleger gelten jetzt besondere Hygienemaßnahmen.“ Noch mussten keine Vögel aus den Außenanlagen vorzeitig ins Winterquartier umziehen. „Aber wir sind in Vorbereitung, dass der Umzug im Notfall sehr schnell und früher erfolgen könnte.“

In der Schweiz können Tierparks ihre gefährdeten Vögel gegen die aviäre Influenza impfen: „Das ist in Deutschland nicht erlaubt“, so Baban: „Ich würde mir eine europaweite Regelung wünschen.“ Er appelliert unterdessen an alle Hundehalter, ihre Tiere an der Leine zu führen, damit sie nicht in Berührung mit verendeten Vögeln kommen. Tote Vögel sollten nicht berührt werden – so könne jeder ein wenig dazu beitragen, die Vögel im Tierpark zu schützen.SUS

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