Weihnachtsgrüße aus Tirol

von Redaktion

Österreichischer Fichtennadelduft schwebt seit heute Morgen über den Marienplatz

Die Fichte aus Ellmau: Nach ihrer Fällung wurde sie für den Transport nach München verladen. © Sabina Moser

Seit heute hat der Marienplatz einen Christbaum – wenn der Transport reibungslos geklappt hat: eine 25 Meter hohe Fichte, gleichmäßig gewachsen und makellos angeliefert von der Firma Empl in Tirol. Richtig gelesen! Der diesjährige Baum ist ein Österreicher. Genauer gesagt eine Gabe der Gemeinde Ellmau am Wilden Kaiser.

Wie dieser Coup zustande kam – normalerweise schickt eine bayerische Region den Baum –, erzählt Nikolaus Manzl, Bürgermeister von Ellmau: „Unser Wirt Andreas Hörhager hat sich vor 30 Jahren um die Baumspende beworben, als er selbst noch im Zillertal lebte. Damals kam schon einmal ein österreichischer Baum nach München. Das fand Hörhager toll und wollte es nachmachen. Seine Uralt-Bewerbung wurde letztes Jahr tatsächlich ausgegraben und ausgewählt! Inzwischen ist Hörhager Wirt auf der Wochenbrunner Alm in Ellmau. Uns als Gemeinde freut es natürlich, wenn wir uns jetzt touristisch in München zeigen dürfen.“

Traditionell eröffnet die Baumspender-Gemeinde einen Glühweinstand im Innenhof des Rathauses, wo sie auch Flyer zu ihrer Ferienregion auslegen darf. Außerdem bringen Manzl und seine Delegation zur Eröffnung des Christkindlmarkts am 24. November die Bundesmusikkapelle Ellmau mit, die für die Besucher aufspielt. Manzl schwärmt vom Baum, bei dessen Fällung er persönlich dabei war: „Er ist schön gewachsen, stand in einer Gruppe von Fichten in einer Wegkurve. Auf halbem Weg vom Tal hinauf zur Wochenbrunner Alm war er eine Art Wegweiser, hatte immer die Gipfel des Kaisergebirges vor Augen.“ Allerdings stand er in der Kurve zu unsicher auf einer Erdkante. Er wäre irgendwann vermutlich auf die Straße gestürzt und habe deshalb gefällt werden müssen, erklärt eine Mitarbeiterin der Gemeinde Ellmau.

Der ursprünglich höhere und auf 25 Meter gekürzte Baum wurde von einer Spezialfirma verpackt, aufgeladen und nach Kufstein gebracht. Um drei Uhr morgens sollte der Baum-Konvoi laut Plan nach München starten. Für das Aufstellen in München ist seit jeher die Feuerwehr zuständig. Manzl hat angekündigt, mit seinem Fiat 600 ständig nebenher zu fahren. „Ich hätte den Baum gerne bei mir auf der Rückbank transportiert“, sagt er und lacht. „Es ist uns eine Ehre, ihn nach München zu geben.“ ISABEL WINKLBAUER

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