Die defekte Welle

von Redaktion

Surfer zeigen der Stadt, wie es geht – Das sagen die Münchner

Roswitha und René Csuk vor der Welle, die Surfer neulich reiten konnten (re.). © TG, Instagram

Ein Brett ins Wasser – und ab dafür! Unbekannte Surfer haben die Welle im Eisbach mit einem simplen Trick repariert: Ein Video zeigt, wie sie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion eine Brett-Konstruktion bauen, ins Wasser legen und einfach lossurfen.

Das Video schlug hohe – nun ja – Wellen. Die Surf-Gaudi ist seit der Bachauskehr Ende Oktober nämlich vorbei. Stadt und Experten grübeln seitdem, wie sie eine der bekanntesten Münchner Sehenswürdigkeiten wieder flottkriegen. Nur: Es gelang ihnen bislang nicht. Im Gegensatz zu den Nacht-Surfern mit ihrer Rampe.

Warum schafft die Stadt es nicht? Das fragen sich auch Roswitha und René Csuk. „Was sagt das über die Verwaltung aus“, meint Roswitha Csuk – und rät den Verantwortlichen: „Sie sollten den Surfer ausfindig machen und ihn fragen, wie er das geschafft hat. Ich denke, es liegt an seinem technischen Verständnis und seiner jahrelangen Erfahrung.“ Sam Palandech (37) sieht‘s ähnlich: „Liegt sicher an der Bürokratie!“, vermutet er. „Es muss erst wieder viel diskutiert werden.“ Die Verwaltung handle nach dem Motto „sicher ist sicher“.

Auch die Münchnerin Verena S. meint: „Am Video sieht man, dass es leicht zu reparieren wäre.“ Und der OB-Kandidat der CSU, Clemens Baumgärtner, ätzt: „Es stellt sich schon die Frage, warum Surfer die Welle mit relativ einfachen Mitteln wiederherstellen können und hoch bezahlte Fachleute nach wie vor daran angeblich scheitern.“ Sean O‘Brien (45) ist anderer Meinung: „Lieber dauert’s ein paar Wochen länger, als dass man hier einen Schnellschuss macht.“

Und was sagt das Baureferat? Laut Sprecher wolle man die Welle „ohne zusätzliche Einbauten so schnell wie möglich“ wiederherstellen. Der „Einbau von lenkenden und steuernden Gegenständen“ sei „genehmigungspflichtig“.T. GAUTIER

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