Feine Strickmode zeigt Mariele Litzlfelder.
Schon am ersten Tag drängten sich viele Besucher auf dem Messegelände München.
Inspiriert von den Bergen: Florian Blickenberger stellt kleine Gipfelkreuze her. © Oliver Bodmer (3)
Florian Blickenberger ist ein weitgereister Mann, der seine Heimat liebt. Und ein Philosoph: Im Leben gehe es auf und ab. „Schön, wenn man seine Lebensgipfel erreicht“, sagt der 41-Jährige, der Hut und Lederhose trägt. Deshalb stellt der Goldschmied aus Riedering im Kreis Rosenheim Miniatur-Gipfelkreuze aus Silber her, inspiriert von den Originalen seiner Heimatberge. Der Heuberg war der erste, es folgten Zugspitze, Wendelstein, Wallberg und mehr. Es gibt sie für 89 Euro aufwärts. Er kreiert mit seiner Firma Mamma Bavaria auch Leder-Armbänder, angelehnt an die Peitschen der Goaßlschnalzer.
Blickenberger ist einer von rund 800 Ausstellern, die sich seit Mittwoch auf der Heim+Handwerk und der Food and Life auf dem Messegelände München präsentieren.
Neu ist heuer die Werkfläche in Halle A6, wo Besucher Vertretern alter Handwerksberufe über die Schulter schauen dürfen. Bei dem Allgäuer Drechsler Georg Hörmann stehen Zuschauer Schlange. „Der klassische Drechsler wird heute nicht mehr gebraucht“, sagt der 46-Jährige und dreht ein Stück Holz auf der Drechselmaschine, Späne wirbeln durch die Luft. Deshalb ist Hörmann im künstlerischen Bereich tätig. Er macht Lampen, Brottöpfe oder kleine Tannenbäume. Sein Bestseller: bunte Kreisel. Heimelig geht es auf der neuen Fläche „I mog di“ in Halle B6 zu. Dort lässt Mariele Litzlfelder eine Kundin in einen rosafarbenen Strickblazer schlüpfen, er kostet 399 Euro. Die Kleidung im Trachtenstil der Strickmanufaktur Litzlfelder aus Anzing ist zwar nicht billig – aber aus reiner Schurwolle mit „viel Detailverliebtheit und Handarbeit“, wie Geschäftsführerin Litzlfelder verspricht.
Auf der Food and Life nebenan, wo heuer die bislang größte Food-Truck-Area wartet, lässt David Krusche Besucher von seinen hochwertigen Kräuterölen probieren. „Schon ein winziger Tropfen erzielt ein Geschmackserlebnis.“ Mit zwei befreundeten Köchen gründete er vor einem Jahr die Firma Kraidlzeig in Wien. „Das Geschäft läuft sehr gut.“ Die verwendeten Kräuter stammen von regionalen Bauernhöfen und werden frisch verarbeitet. Krusches Favorit: Schnittlauchöl. „Riecht nach Frühling“ steht auf dem 100-Milliliter-Fläschchen, das 9,90 Euro kostet. Größere Flaschen gibt es an der neuen Bar Bavarese, wo die Münchner Destillerie Duke ihren bayerischen Aperitif „La Duchessa – Bartender Edition“ kredenzt. Die Rezeptur wurde mit Barkeepern namhafter Münchner Bars entwickelt. Diese messen sich bei einem Cocktail-Wettbewerb am Samstag, 15.15 Uhr, auf der Kochbühne in Halle A6. Probieren erlaubt!
Die Messe (Eingang Ost) ist bis Sonntag, 16. November, täglich von 9.30 bis 18 Uhr geöffnet. Online-Tickets kosten regulär 15 Euro (vor Ort 18 Euro). Mehr Infos auf: heim-handwerk.de. MARLENE KADACH