Im Grünwalder Stadion: Der Zaun vor der Stehhalle (links im Bild) soll weg –fordern Verein und Politiker. © Eibner/Imago
Fußball schauen hinter Gittern müssen viele Fans bei den Heimspielen des TSV 1860. Denn im Stadion an der Grünwalder Straße trennt ein Metallzaun das Spielfeld von der sogenannten Stehhalle. Unzeitgemäß – finden die Löwen, und auch der Bezirksausschuss (BA) Untergiesing-Harlaching fordert eine Prüfung.
In einem Antrag der SPD-Fraktion werden die Stadt München, das Referat für Bildung und Sport sowie die Sicherheitsbehörden aufgefordert, zu evaluieren, ob der Zaun abgebaut oder zumindest auf eine Höhe von 1,10 Meter reduziert werden kann. Zur Begründung wird neben der verbesserten Sicherheitslage im Stadion angeführt, dass an der Stehhalle auch Rollstuhlfahrer untergebracht werden. Das Grünwalder Stadion sei in Sachen Barrierefreiheit nicht das modernste Stadion, erklärte der Michael Sporrer (SPD), der Sportbeauftrage im BA. Dass zum fehlenden Wind-, Sonnen und Regenschutz ein Zaun als Sichtblockade käme, sei ärgerlich. Hier brauche es Nachbesserungen.
Es ist nicht das erste Mal, dass über einen Rückbau des Zauns im Sechzigerstadion diskutiert wird. Zuletzt 2024 wurden Verbesserungen gefordert, doch die Behörden legten wegen Sicherheitsbedenken ein Veto ein. Denn laut Polizei seien in der Stehhalle Fans mit und ohne Handicap untergebracht. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass Tickets weitergegeben werden und so auch andere Fangruppen in die entsprechenden Blöcke gelangen könnten. Ob diese Bedenken weiterhin bestehen, sei Entscheidung des Polizeipräsidiums München.
Sollte der Zaun entfernt werden, müsste wohl in Zukunft ein Ordnungsdienst die Sicherheit bei den Löwen-Spielen gewährleisten. Die Kosten hätte der TSV 1860 als Veranstalter der Heimspiele zu tragen. Für den BA wäre es dennoch ein Schritt in die richtige Richtung. Denn in den 20 Stadien der aktuellen Drittligisten gäbe es nur vier mit einem sichteinschränkenden Zaun zwischen Spielfeld und Gegengerade, heißt es im Antrag.VINCENT SUPPÉ