Neuer Hauptsitz für Amazon

von Redaktion

Der Tech-Riese hat in der Parkstadt Schwabing Büros für 2500 Mitarbeiter gebaut

Der neue Amazon-Block liegt in der Parkstadt Schwabing. Deutschland-Chef Rocco Bräuniger (Mi.), testet schon mal erfolgreich den Firmen-Kickerkasten. Student Henry Topcic (re.) ist zufrieden mit seinem Arbeitsplatz. © Jens Hartmann (3)

Riesig und luftig: das gläserne Atrium des neuen Bürogebäudes.

Rocco Bräuniger, Chef von Amazon Deutschland, reißt die Hände in die Luft, die Zeigefinger ausgestreckt. Tor! Der Manager hat den kleinen Ball gerade am Keeper vorbei in den Kasten gebolzt. Bräuniger spielt an einem der vier Tischkicker, der zwischen weiteren Airhockey- und Billardtischen, Tischtennisplatten und Flipperautomaten steht. Ein Raum wie eine große Spielhalle – nur dass er zwischen Meetingräumen und Großraumbüros angesiedelt ist. Die „Games Area“ ist Teil des neuen Hauptsitzes von Amazon in München in der Parkstadt Schwabing (Anni-Albers-Straße). Ein Ort, an den sich die Mitarbeiter zurückziehen und zwischen den Arbeitsstunden abschalten können.

Vor rund zwei Wochen sind die Ersten in die neue Zentrale eingezogen – einen modernen Bürokomplex auf sechs Etagen, mit einer Gesamtfläche so groß wie sechs Fußballfelder. Rund 2500 Mitarbeiter haben hier Platz. Rocco Bräuniger freut sich: „Endlich sind alle unter einem Dach, in einem Gebäude“, sagt er – das fördere den Austausch und steigere so die Kreativität.

Bislang waren die Mitarbeiter der Firma auf vier separate Standorte in der Parkstadt Schwabing verteilt, wo der Tech- und Versand-Gigant bereits seit 14 Jahren angesiedelt ist. Daraus wurde nun einer – ein weiteres Büro gibt es noch am Oskar-von-Miller-Ring, wo sich die Angestellten um Webanwendungen kümmern. Insgesamt beschäftigt der Konzern rund 3000 Mitarbeiter in München.

Mit dem neuen Hauptsitz will Amazon seinen Angestellten nun eine „zukunftsweisende Arbeitsumgebung“ bieten. „Es ist unser modernstes Büro in Europa“, sagt Bräuniger. Dieser Anspruch zeigt sich bereits am Atrium: einer Halle, einem gläsernen Würfel gleich, rund 20 Meter hoch. Durch die gläserne Decke fällt Tageslicht in die Halle, durch die Glaswand kann man in die Büros der verschiedenen Etagen schauen.

Hinter dem Atrium soll es demnächst noch ein firmeninternes Kino geben – für Vorführungen des Amazon-Streamingdienstes Prime Video. Den Saal sollen jedoch auch die Mitarbeiter nutzen können, sagt Bräuniger. Daneben gibt’s einen Musikhörraum, Yoga-Bereiche, eine Fahrradreparaturstation und insgesamt 13 begrünte Dachterrassen – zum Grillen und Anbauen von Pflanzen und Gemüse. In den kommenden Monaten sollen dann noch Bienenstöcke am neuen Münchner Hauptsitz aufstellt werden.

Daneben soll es in der neuen Zentrale natürlich vor allem ums Arbeiten gehen. Dafür gibt’s zahlreiche Konferenzräume, größere und kleinere Büros – benannt sind sie nach bayerischen Bergen, Flüssen oder Oktoberfestzelten. Einer, der hier arbeitet, ist Henry Topcic (19) – er ist dualer Student bei Amazon. Sein Vater arbeitet bereits seit rund 20 Jahren für den Konzern, der Sohn folgte ihm nach. Er findet: „Es ist cool, wie die Leute hier arbeiten.“ JULIAN LIMMER

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